AW: Stammtisch
Hallo an alle,
Siegfried, deine Idee ist genial- ich teile es auf und ihr könnt entscheiden, ob ihrs lesen wollt...
ok, 1. Teil:
.... versuchs einfach mal, obwohl- ganz wieder da, bin ich immer noch nicht!
Anemone, wenn Namibia auf deinem Wunschzettel steht, setz es ganz nach oben- du wirst es bestimmt nicht bereuen!
Wir sind mit einem kleinen Reiseveranstalter gefahren, world insight Erlebnisreisen- und Erlebnisse haben wir wirklich reichlich gehabt! Auf meinen Wunschzettel setz ich dann mal die Tour Namibia- Botswana- Zambia, weil ich den Caprivi Streifen oben im Norden Namibias nicht kennengelernt habe!
Aber soweit bin ich noch lange nicht......! Hab aber Gefallen gefunden, an dieser Art zu reisen- als Gruppe eben, in der ganz viel Teamwork erwünscht ist!
Und diese Reise ist für unsere kleine Family sicherlich etwas besonderes, es wird vermutlich unser letzter großer gemeinsamer Urlaub gewesen sein! Ich habe hier meinen Traum erfüllt, mit den beiden Menschen an meiner Seite, die das Wichtigste in meinem Leben sind! Ich hoffe einfach mal, dass ich ihnen etwas ganz Grossartiges geboten habe, etwas, dass sie niemals in ihrem Leben vergessen werden! Ihre Träume werden sicherlich anders aussehen- vielleicht denken sie dabei an Llorett de Mar, Mallorca oder New York- und das sollen sie ja auch!
Am Ende unserer Reise werde ich ihnen ein ganz dickes Kompliment machen- (eines, das man einigen Erwachsenen in unserer Gruppe nicht unbedingt machen kann)! Alle beide sind wunderbare junge Menschen, die eben teamfähig sind, die sich ganz toll in eine Gruppe einfügen können, die nett, fröhlich und unterhaltsam sind, die Arbeit sehen können und hilfsbereit sind, die perfekte Camper, Taschenpacker und Essensvorbereiter geworden sind, die sich an Zeitpläne halten können, die sich auch mal selbst zurücknehmen können, wenn Anderes eben wichtiger ist! Und selbst mein Mädchen merkt irgendwann, dass es eigentlich gar keinen Sinn macht, mit getuschten Wimpern und geglätteten Haaren stundenlang in einem Kleinbus auf staubigen Schotterpisten unterwegs zu sein!
Ok, kleine Erzählung von Namibia: ( ich fürchte allerdings, es wird ein Roman- Grins!)
Wir finden uns in Windhuk ein, 14 Menschen aus ganz Deutschland, nette zusammengewürfelte Truppe von Lübeck bis München- 6 Lehrer sind dabei und ich denke schon O- Gott, das kann ja heiter werden! OK, Pärchen aus Bayern, pensionierte Schulleiter, passt nicht wirklich- sind jenseits der 70 , haben sich nichts mehr zu sagen- wie schrecklich!... sind schrappig ohne Ende und haben nur den einen Wunsch ca.100.000 verwackelte Fotos und gefühlte 200 Stunden Filmmaterial zu erstellen! Sie werden uns anderen jede Menge Lachmaterial auf dieser Reise liefern! Am Ende werden sie nicht mehr mit uns sprechen, aber das stört uns nicht! Pärchen aus Lübeck passt auch nicht so wirklich, gehen zum lachen in den Keller und sollten sie es doch mal tun, hört es sich bei Frau an, wie ein röhrender Hirsch und bietet uns anderen wiedermal Grinsmaterial ohne Ende! Zwei allein reisende Frauen aus den neuen Bundesländern sind relativ unauffällig, am Ende wird es sich die eine allerdings auch noch mit uns verscherzen, weil sie nämlich unser letztes Lagerfeuer gründlich versaut! Übrig bleibt NRW, Bochum- Bergisch Gladbach- Bonn- Niederrhein, wow wir sind zu dritt! Bonn ist alleine, Singlereisender Lehrer und zum schreien komisch, er adoptiert auf dieser Reise Ronja- die beiden werden ein echtes DreamTeam, ärgern sich gegenseitig, gibbeln sich kaputt und verbreiten einfach nur gute Laune, und Yannick schliesst sich den beiden an! Wie schön, das es solche Menschen und Lehrer aus Überzeugung gibt- ganz ehrlich, die drei haben ne Menge Spaß!!! Ja, und als 15. Menschen haben wir noch X, unseren nabischen Reiseleiter, er wird das Herzstück unserer Truppe sein!
X ist unser Guide, er kann alles, er weiß alles, wirklich alles über Namibia- Geschichte, Zahlen, Fakten, Sterne- Flora+ Fauna- Land+ Leute- Tiere+ Menschen, er spricht afrikaans, englisch und deutsch perfekt, er ist unser Chaffeur, Manager, Koch, Arzt, Entertainer, Autoknacker, Autopacker, Animateur, Organisator für Extra- Touren, er schreibt T-mails an Elefanten, Löwen und Nashörner, damit sie sich mal zeigen, er ist genau wie dieses Land, einfach nur großartig, er hält unsere Truppe zusammen und bringt uns alle immer wieder durch Kleinigkeiten zum lachen! Bei den Zeltübernachtungen kocht er abends für uns afrikanisch am Lagerfeuer, leckere Sachen, vorher schnibbeln wir anderen Zwiebeln, Zuccinis, Tomaten und seltsame Kürbisse, kneten Brotteige oder raspeln Möhren und Weißkohl für Salat, wir bauen unsere Safari Stühle auf, schleppen Tische und Geschirr- und Gewürzkisten ran! Meistens kommen wir auf unseren Zeltplätzen erst gegen 17 Uhr an, um 18 Uhr ist es nach einem wunderbaren Sonnenuntergang ratzfatz stockdunkel! Wir müssen unser Zelt aufbauen, IsoMatten ranschleppen, Schlafsäcke ausrollen, Reisetaschen müssen auch noch rein- in dieses winzige Kuppelzelt, in dem wir zu dritt leben- es ist total chaotisch da drin aber lustig und kuschelig! Irgendwann ist auch unsere Taschenlampe verschwunden, wir können uns nur noch durchtasten oder durchwühlen, je nachdem! Es gibt viel Lachen in unserem kleinen Zelt, wir sind albern, anders geht’s aber auch nicht, Mama, was suchst du? Hör auf zu wühlen, kannst du nicht mal aufräumen- Grins!? Denk oft, würd jetzt gern mal duschen gehen nach diesem staubigen Tag, meine Haare sind wie Stroh, meine Hände wie Reibeisen und meine Füsse je nach Landschaft gelb, rot oder braun! Geht aber nicht so einfach, manchmal muss X diese Donkies fürs duschen erst mal befeuern, also ok, dann helf ich erst mal beim Essen machen und mach mir mit H. aus Bonn schon mal ein Bierchen auf, duschen kann ich später noch! Überhaupt sind die sanitären Einrichtungen der Zeltplätze der Hit, am Anfang gibt es noch Türen vor Toiletten und Duschen, zwischendrin gibt’s Vorhänge davor, am Ende nur noch schlichte Ketten, die dem nächsten sagen, also hier ist jetzt besetzt! Aber man gewöhnt sich an alles, echt! Aber am gemütlichsten wird’s immer erst später nach dem Essen am Lagerfeuer, unter diesem bombastischen Sternenhimmel, unter dem Kreuz des Südens, irgendwann kristallisiert sich der harte Kern unserer Truppe heraus, während alle anderen schon schlafen! Das ist natürlich X- er ist 24 Stunden für uns da, das ist Ronjas Freund H. aus Bonn und ich natürlich als alte Nachteule, manchmal halten meine Kids allerdings auch ganz gut durch- haben eben auch was von ihrer Mama! Besonders schön sind die Nächte in Etosha, an den Wasserlöchern kann man, wenn man mucksmäuschenstill ist, wunderbar Tiere beobachten. Giraffen, Antilopen, Elefanten und Löwen kommen zum trinken dorthin! Stimmung pur! Und niemals werde ich diese Nacht in Etosha, in Okaukuejo vergessen, es ist bitterkalt vielleicht 3°, alle aus unserer Truppe liegen schon im Schlafsack und X sagt um 24 Uhr, kommst du noch mal mit zum Wasserloch? Klar, dafür bin ich hier! Und während das ganze Camp schläft, sitzen wir beide da und beobachten Tiere, ein Springböckchen umzingelt von Löwen in einem Gebüsch, Löwengebrüll schallt durch die Nacht, Hyänen lachen blöd im Hintergrund, Giraffen und Mama Spitzmaulnashorn und Baby kommen zum trinken, und ich geniesse diesen Moment- denke mir, nein, ich will jetzt nicht sehen, wie dieser Springbock stirbt, bleibt mir zum Glück aber auch erspart und- friere wie ein Schneider! Irgendwann gegen 5 Uhr werde ich endlich im Zelt einschlafen, frierend immer noch, aber vor lauter Müdigkeit- aber diesen Anblick am Wasserloch werde ich niemals in meinem Leben vergessen!
Morgens geht’s immer früh los, meistens stehen wir um 7 Uhr auf, manchmal sind wir aber auch schon um 6 Uhr unterwegs! Nach unserer ersten Nacht in Windhuk, machen wir uns auf den Weg zum Waterberg, unterwegs entdecken wir auch die ersten Tiere! Wer vorne sitzt meldet: Giraffen links, Zebras rechts, Springböcke vorne- Warzenschweine und die dummen Perlhühner überall, irgendwann am 10. Tag kommt die Meldung: bitte mal nach oben sehen, Wolke von links, ja ein ungewöhnlicher Anblick an diesem ständig knatschblauen Himmel! Oft muss unser Reiseleiter hupen und anhalten, damit es keinen Crash gibt mit den Tieren - für uns immer willkommene Fotostops! Tiere immer und überall- X sagt uns, dass er noch einen Namen fürs Auto braucht, wir sollen uns was überlegen! In Swakopmund werden wir unseren Bus mit flüssigem Pfannkuchen in alkoholischer Form auf Fliwatüüt taufen, weil er fliegen kann, weil er wackeln kann und weil er vor allem immer wieder tüüüten kann!
Ende Teil 1 morgen gehts weiter- häng euch noch ein paar Bildchen dran!
Danke Siegfried!
Liebe Grüsse
Annette
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Wer nicht traurig seien kann,
hat im Leben nicht getanzt.
(Herbert Grönemeyer)
Geändert von baghira (16.10.2009 um 10:22 Uhr)
Grund: Möchte hier eine Namensänderung vonehmen!
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