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Alt 21.08.2009, 16:15
J.F. J.F. ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom

Hallo zusammen,

und jetzt gebe ich noch meinen Senf dazu. Bei mir wollte das erste Labor auch erst auf ein Spitz-Naevus gehen, war sich aber nicht sicher. Deshalb wurde dann die Uniklinik eingeschaltet. Da es danach zwei kontroverse Meinungen gab und keiner klein beigeben wollte, hat man noch das Melanomzentrum in Graz zur Drittmeinung herangezogen. Die haben auch auf gutartig getippt. Die hiesige Uniklinik hatte aber schon vorsorglich eine Wächterlymphknotenentnahme gemacht und siehe da, eine Mikrometastase gefunden. Danach brauchte dann kein viertes Labor tätig werden.

Das Spitz-Naevus kann täuschend echt Melanomzellen darstellen, während das spitzoide Melanom sich als gutartig tarnt, um nicht erkannt zu werden. Deshalb ist auch eine Einstufung so schwierig. Es gibt eine Doktorarbeit, die sich mit dieser Problematik auseinandersetzt, die aber mittlerweile nur noch für Ärzte zugänglich ist. In dieser Doktorarbeit ist zu lesen, dass es geringstkleinste Unterschiede gibt, um das Melanom zu entlarven.

Von daher, hallo Mister X, lass auf jeden Fall den Nachschnitt machen. Es kann sehr wohl passieren, das eben nichts mehr passiert. Aber man sollte da lieber auf Nummer sicher gehen. Hier mal ein Link zu einem Thread, der sich genau um diese Problematik der Findung einer Befundung dreht: http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ad.php?t=17034. In dem Fall sind vier Befundungen an der Gewebeprobe vorgenommen worden und es steht 2:2. Bei mir war es halt durch die Mikrometastase einfacher, was die Befundung anbelangt. Meine Vorgehensweise wäre, Nachschnitt machen lassen, Gespräch mit der Ärztin suchen und eine Zweit-, ggf. Drittbefundung einfordern. Denn einerseits schreibt die Ärztin von Naevus, andererseits erscheint direkt in der gleicher Zeile auch der Begriff Malignes Melanom, also können oder wollen sie keine eindeutige Einstufung vornehmen. Nur sollte man es als Patient schon wissen, denn die Nachsorge könnte nicht unterschiedlicher sein. Auch der von der Ärztin vorgeschlagene Nachschnitt spricht eher für eine Sicherheitsmassnahme. Jetzt bitte aber nicht gleich in Panik verfallen, mein "Mistding" war wachstumstechnisch ein Renner (im Gegensatz zu Micha54´s Melanom ). Also bitte jetzt keine Vergleiche ziehen!

Eins ist sicher, das bei mir erst eingeschaltete Labor hat mittlerweile ein Rundschreiben an die Dermatologen herausgegeben, was an Zusatzinformationen angegeben werden muss, wenn eine Gewebeprobe mit melanozytären Veränderungen abgegeben wird. Man ist also auf den Trichter gekommen, dass es in Zukunft mehr von diesen schwereinstufbaren Tumoren geben wird. Und meins ist ja nicht nur spitzoid, sondern auch noch pigmentfrei gewesen.

Also, Mister X, gehe in die Klinik, lass den Nachschnitt machen, lass Dir alle Befunde in Kopie aushändigen und rede bzw. löchere die Ärzte. Auf jeden Fall drücke ich Dir die Daumen, dass das Ding gutartig ist und bleibt.
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Geändert von J.F. (21.08.2009 um 16:20 Uhr)
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