Hallo Amore,
habe Deinen Beitrag gerade gelesen und möchte Dir gerne antworten, was meine Erfahrungen zu dem Thema Knoten in der Achselhöhle sind.
Ersterkrankung 04/2006 BK mit Lymphknotenbefall 7/20, M0, G2, Tumorgröße 4 cm, lobulär invasives MC, stark hormonrezeptor-positiv. Chemotherapie (Gainstudie), Bestrahlung von Brust+Axilla, Antihormontherapie mit Zoladex + Tamoxifen.
Im Sept. 2008 entdeckte ich einen Knoten in der operierten Axilla. Bin gleich darauf zur Gyn (eine BK erfahrene Gynäkologin, die mich schon einige Jahre kannte und meine Ersterkrankung mitbehandelte), die mittels Ultraschall keinen Hinweis auf Tumoröses Geschehen erkennen konnte und mir erklärte dies sei eine narbige Verwachsung. Ich solle in 2 Monaten wieder kommen. Das tat ich, diesselbe Auskunft. Ich hatte keine komischen Gefühle, weil sie das Ding ja mit Ultraschall angesehen hatte, die Tumormarker unauffällig waren und auch sonst alles im grünen Bereich schien. Und ich vertraute ihrer Fachkompetenz. Im Januar dann wieder Termin bei ihr, ich spürte dass das Ding wuchs und hatte mittlerweile Schmerzen. Ärztin und Lymphtherapeutin meinten dies seien narbige Verwachsungen, wie sie in 80% der "Fälle" bei operierter Axilla wohl vorkommen. Dann Überweisung ins Brustzentrum mit dem Auftrag zu klären, ob eine "operative Sanierung der Axilla" angezeigt sei.
Urteil des Leiters des Brustzentrums beim 1. Ultraschall: Es handelt sich sehr wahrscheinlich um einen Tumor. Dann klar alle Untersuchungen, der Verdacht wurde immer stärker, dann OP und Histologie im April 2009. Diagnose: Lokoregionäres Rezidiv in der Axilla, keine Fernmetastasen. Tumorgröße 4 cm, Lymphgewebe fast komplett zerstört, Tumor konnte nicht vollständig operativ entfernt werden, da er mit den Gefäßen und Nerven der Axilla verbacken war. Bestrahlung + OP also keine Option mehr, da die Gefahr der vollständigen Lähmung des Armes besteht.
Ich bin dem Vorschlag der Tumorkonferenz gefolgt und befinde mich derzeit im 5. Zyklus Gemcitabin/Cisplatin + Hyperthermie.
Sollte wieder irgendwann etwas sein, werde ich auf keinen Fall mehr mich auf das Urteil eines Arztes verlassen. Ich denke, wenn früher jemand Alarm geschlagen hätte, wäre ich früher zu einem weiteren Arzt gegangen. Das soll mir nicht nochmal passieren. Ich frage ich mich bisweilen schon, ob es alles weniger schlimm gewesen wäre, wenn ich früher alle Untersuchungen gemacht hätte. Vielleicht war ich einfach leichtgläubig. Ein Aspekt ist auch der Gedanke, warum meine damalige Gyn bei meiner Vorgeschichte nicht früher weitere Untersuchungen empfohlen hat.
Ich möchte dir mit meinem Beitrag keine Angst machen. Mir geht es darum zu vermitteln, dass immer ein Restzweifel bleibt und sich die Ärzte bei aller Erfahrung auch irren können. Ich rate Dir, wie meine "Vorschreibereinnen" auch dazu Dir schnellstmöglich andere Meinungen einzuholen. Aber das tust Du ja bereits.
Ich wünsche Dir, dass du zu den 80% gehörst, bei denen es einfach narbige Verwachsungen sind.
Alles Gute

Sousha