Wie kommt der Tod?
Hallo,
das erste mal schaute ich auf diese Seite, als bei meinem Opi die Diagnose "Lungenkrebs" lautete. Das war ungefähr Anfang März. Er ist nie zum Arzt gegangen:"Ich will gar nicht wissen, was ich hab´", war seine Begründung. Irgendwann war aber wohl die Atemnot so stark, dass er zum Arzt und von dort aus direkt ins Krankenhaus musste. Dann kam, wie gesagt, die Diagnose. Es folgten innerhalb von ca. drei Wochen Aufenthalte in vier verschiedenen Krankenhäusern. Am Ende wurde er bestrahlt. Die ganze Familie machte sozusagen "Schichtdienst" und saß an seinem Bett. Er hatte Angst, alleine zu sein. Für uns alle war es wahnsinnig hart, vor ihm stark zu sein. Immer wieder ging einer hinaus, um auf dem Flur seinen Tränen freien Lauf lassen zu können. Obwohl ich die Hoffnung nicht aufgeben wollte, habe ich eines Tages dann allen Mut und alle Kraft zusammen genommen und ihm noch mal alles gesagt, was ich ihn wissen lassen wollte, bevor er stirbt(z.B. wie lieb ich ihn habe usw.). Und das war das Beste, was ich tun konnte, denn am 24. März starb er. Aber so schlimm es sich anhört: ich war froh darüber. Sein Leidensweg war "relativ kurz". Ich hätte es nicht weiter ertragen, ihn dort immer schwächer werdend im Bett liegen zu sehen.
Mein Opi war ein Naturmensch. Immer im Wald oder auf dem Fahrrad zu finden. Für mich lebt er weiter in jedem Vogel und in jedem Kaninchen, das ich sehe. Und so albern es auch klingen mag: dieser Gedanke hilft mir, seinen Tod zu verarbeiten.
Ich hoffe, dass alle, die einen geliebten Menschen verloren haben, einen Weg finden werden, trotzdem ihr Leben weiter zu LEBEN!
Inka
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