AW: Todeswunsch und Selbstmordgedanken Glioblastom IV
Liebe Pfeifferin,
es tut mir sehr leid, dass deine Mutter die gleiche Krankheit wie meine Mam hat.
Es ist für alle Beteiligten eine schwierige Zeit. In dieser Zeit habe ich es nur aus der Sicht von meiner Mam gesehen und sie überall verteidigt. Klar war das für andere nicht einfach. Aber ich würde es immer wieder machen…
Meine Mam hat nie über Tod gesprochen. Sie hat dieses Thema mit sich ausgemacht.
Wir haben uns damals einen Pflegedienst ins Haus geholt. Diesen habe ich ausgesucht und darauf geachtet, dass dieser auch Sterbende begleitet. Die sind alle wundervoll mit Mam aber auch mit uns umgegangen. Durch diese Menschen ist Mam wieder aufgeblüht. Die Schwestern sind geschult und gehen anders damit um.
Meine Mam hatte auch keinen Lebensmut. Ihr letzter Wunsch war Weihnachten mit uns zu verbringen und das hat sie auch geschafft.
Vielleicht könnte euch ein Palliativdienst weiter helfen. Die sind für die Betroffenen und die Angehörigen da. Die helfen auch dabei, ob Hospiz oder nicht und wie man das alles am Besten macht. Wir haben uns dagegen entschieden, aber meine Mam wollte zu Hause sterben.
Wichtig ist auch, dass dein Papa mal raus kommt. Wir Kinder waren dann bei Mam, falls was passiert und mein Papa konnte mal raus und abschalten (so gut es eben ging in der Situation). Für beide Seiten war es sehr wichtig.
Ich wünsche euch viel Kraft und deiner Mama wünsche ich, dass sie in Frieden gehen kann…
Es ist unglaublich schwer…
Ela
|