Jetzt ist klar sie hat eine Lungenentzündung. Ich war gestern bei ihr im Krankenhaus und sie wollten ct und bronchioskopie machen um genau zu wissen was da los ist. Ich wollte auf sie warten, die Schweser meinte die Bronchioskopie dauert nur eine halbe Stunde, maximal Stunde. Sie dqauerte zwei und als meine Mama danach wieder hoch kam war es schrecklich. Sie hatte ganz aufgedunsene Augen vom Husten und konnte überhaupt nicht mehr aufhören. Ich glaub ich hab noch nie jemanden so husten sehen, ihr tat alles weh, sie hat am ganzen Körper gezittert, ihr Puls raste so dass man ihn am Hals deutlich sehen konnte und die Tränen liefen vor Anstrengung. Und wahrscheinlich auch vor Frust und Angst. Sie beam einen Hustenstiller und Sauerstoff und ich saß wieder mal da und konnte nicht glauben was aus uns geworden ist. Dass ich mich plötzlich mit 27 in dieser Situatio wiederfinde und überhaupt keine Ahnung habe wieso. Dass meine Mama an Schläuchen hängt, Sauerstoff braucht, am Tag eine Tonne Medikamente zu sich nehmen muss... Wie kann es nur sein dass man von heute auf morgen so krank ist?
Ich saß da, hab ihre Hand gehalten und ihr alle paar Minuten einen neuen kalten Lappen gebracht. Ich wollte auf jeden Fall noch warten bis die Ärzte nochmal reinkommen bevor ich nach Hause fuhr.
Als sie dann kamen war die Nachricht, dass im linken Unterlappen eine fette Entzündung sitzt. Sie konnten auch keinen Schleim absaugen weil alles zu geschwollen war. das CT hat ergeben, dass die Entzündung da ist, sonst nichts, scheinbar. Es ist so schrecklich, egal welche Untersuchungen sie machen, immer hat man Panik dass sie doch noch irgendwas anderes finden. Zwemal Krebs in einem halben Jahr, wieso dann nicht auch drei, vier oder fünfmal? Bis garnichts mehr geht...
Es ist furchtbar sie so zu sehen, wie der Husten sie gestern durchgeschüttelt hat und so erschöpft hat dass sie nichts mehr sagen konnte. Und das soll nu der Anfang sein? Hoffentlich bleibt es dabei. Gestern als ich da so saß und ihre Hand hielt hab ich versucht ein bißchen Kraft von mir zu ihr rüberfließen zu lassen. Es ist so schrecklich dass man nichts machen kann. Sie ist fertig mit den Nerven, wie soll ein Mensch so eine Krankheit aushalten? Sie haben das ganze Jahr schon bei jedem Lichtblick immer wieder einen so derben Dämpfer bekommen... Jeder Urlaub musste abgesagt werden, selbst der der sorgfältig geplant war nach Ende der Brustkrebs Behandlung. Und die paar Tage die sie hatten, in Belgien, zwischen Chemo und Bestrahlung, da kam die Hiobsbotschaft vom Schatten in der Lunge. Und jetzt? wollten sie wenigstens endlich in Reha... Und dann ne Lungenentzündung... Es muss doch irgendwann auch mal wieder bergauf gehen, und wenn es nur ein STück ist... Jeder mensch braucht auch mal wieder einen Lichtblick!!!
Der Arzt sagt sie muss mindestens eine Woche da bleiben. Und ic rufe sie gleich an und hoffe und bete dass es ihr heute einfach schon viel besser geht...
Jetzt erst recht... Positiv denken... Die Hoffnung immer aurecht erhalten... Und jedes mal wenn man die Kraft gesammelt hat so zu denken kommt der nächste Knüppel von irgendwoher und haut einem mit voller Wucht auf den Kopf...

Jedes mal wieder aufstehen... und mit einem Lächeln ins Krankenhaus fahren, das einzige wie man ihr helfen kann. Und das lächeln bleibt einem im Hals stecken sobald man zur Tür raus ist weil man in Wirklichkeit nur heulen will.