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Hallo Zusammen,
ich wende mich an euch, weil ich gerade mit meinem Latein am Ende bin und bei den Ärzten nicht weiterkomme.
Leider muss ich etwas ausholen:
Ich war vor sechs Wochen bei meinem Hausarzt wegen eines komisch aussehenden Muttermals am Oberarm. Er meinte das sei nix schlimmes, schnitt ihn aber auf mein Verlangen hin heraus. Das Gutachten des Pathologen ergab Folgendes:
Makroskopie:
Ein 6 x 6 mm großes Hautstück. Parazentral an der Oberfläche ein 2 mm breiter sehr dunkelbrauner Fleck.
Mikroskopie:
Histologisch zeigen die vielen angefertigten Schnittpräparate einen einigermaßen symmetrisch wirkenden melanozytären Naevus. Der Naevus ist kräftig pigmentiert und seine Entfernung erfolgte im Gesunden. Es gibt Merkmale eines kongenitalen Naevus, am ehesten handelt es sich aber um einen irritierten Naevus. Die Melanozyten sind im Bereich der dermoepidermalen Grenze immer wieder aber auch intraepidermal zu sehen, im Corium lediglich viele Makrophagen mit viel Melaninpigment und auch Ansammlung von kleinen Lymphozyten. Die Melanozyten sind vom epitheloiden Typ und besitzen relativ große Kerne mit Nukleolen. Eine auffällige Kernpleomorphie liegt nicht vor und auch Mitosen sind nicht erkennbar. Es gibt sicher Kriterien, welche für ein malignes Melanom in situ sprechen, nur das gesamte Bild ist für ein Melanoma in situ nicht charakteristisch. Für eine Irritation des Naevus spricht auch die in diesem Bereich vorhandene Epidermisparakeratose. Vor Anfertigung der Schnittstufen wurden Schnitte für eine immunhistochemische Untersuchung angefertigt, aus technischen Gründen hat es mit der immunhistochemischen Untersuchung nicht geklappt.
Beruteilung:
Hautexcitat von einem Arm mit einem in toto entfernten kräftig pigmentierten melanzytären Naevus vom Junktionstyp. Ich halte den melanozytären Naevus für einen dysplastischen und irritierten epitheloidzelligen Neavus auch wenn manche Kriterien doch für ein malignes Melanom in situ sprechen.
Was bedeutet das?
Ich schließe aus dem Gutachten, dass der Pathologe sich nicht zu 100% sicher ist, dass es kein Melanoma in situ war. Eine Hautärztin, die ich daraufhin aufsuchte, wollte dazu nicht Stellung nehmen. Sie hat mich stehen gelassen und gemeint, mein Hausarzt solle nochmal Rücksprache mit dem Pathologen halten und eine eindeutige Meinung einfordern.
Mein Hausarzt sagte nun, dass er das Gutachten so list, dass es nichts schlimmes war, und falls doch, dann hätte er genug rausgeschnitten, daher sei ein Rückfragen beim Pathologen nicht notwendig, da wir auf der sicheren Seite sind.
Ich bin nun reichlich verwirrt, da ich nun gelesen habe, dass bei einem Melanoma in situ ein Sicherheitsabstand von mind. 5mm eingehalten werden muss. Nach der Größe des rausgeschnittenen Hautstücks (6 x 6 mm) zu urteilen komme ich jedoch nur auf einen Sicherheitsabstand von 2 mm. Solange ich nicht sicher weiß, dass es nichts ist, gehe ich nun von einem Malignen Melanom in situ aus, das nicht ausreichend rausgeschnitten wurde.
Was könnt ihr mir Raten. Sollte ich auf Nummer Sicher nachschneiden lassen oder ein Zweitgutachten einfordern? Oder gar nichts machen?
Entschuldigt, dass das so lang geworden ist
Ich hoffe sehr auf Eure Antworten.
Vielen Dank und Grüße
Saegezahn
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