AW: Betroffen?! Angehörig?! Herzlich Willkommen!
Liebste Annika,
auch ich weiss nicht recht, was ich helfend sagen und schreiben kann. Ich würde mir so sehr wünschen, dass sich die Lage Deiner Mama ein bisschen stabilisiert, dass Du zum Luftholen kommst.
Das, was Du beschreibst, dass Du kaum nachkommst mit dem Begreifen, mit dem Erkennen - ich kenne das so sehr, so genau.
Gäbe es jemand im KH, der Dir Antworten auf Deine Fragen liefert? Der sich Zeit nimmt und mit Dir spricht? Du beschreibst es als sehr liebevoll und wenig anonym, insofern habe ich Hoffnung, dass es so ist.
Der Zwist mit dem Mama-Gatten soll Dir auch wirklich egal sein, ich hatte immer ein Gefühl von "ich muss meine Kräfte bündeln" und konnte alles, wirklich alles andere ausblenden. Arbeit, Beziehung, Geschwisterzank. Alles war unwichtig. Was auch gut war damals. Alles hat seine Zeit. Du hast noch ein kleines mittelständisches Unternehmen zu händeln, das ist per se schon schwierig genug.
Du machst das alles unglaublich gut. Und ich denke an Euch, wünsche und hoffe auf Besserung und schicke Dir alle lieben und guten Gedanken, die ich nur verteilen kann.
Vielleicht wird morgen ein besserer Tag.
Ich verhandele gleich nochmal.
In Gedanken bei Euch und das ganz, ganz oft.
Ich wünsche Dir weiterhin die Gabe, den Alltag zu bewältigen und Deiner Mama und Dir gerecht zu werden, so, wie Du es Dir wünschst.
Alles Liebe,
Deine Thessa
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Meine Mutter, ED 03/08 Adenokarzinom nicht operabel; T4N3M0.
Chemokonzept: seit 03/08 Carboplatin/ Vinorelbine, Umstellung aufgrund von Versagen von Carboplatin auf Taxotere am 22.07.08. Letzte Chemo am 27.11.08 - nun watch and wait. 
14.01.: Lunge fast tumorfrei, multiple Hirnmetastasen, 10 Ganzhirnbestrahlungen ab dem 22.01.
 am 09.02.2009 in unseren Armen eingeschlafen 
1946 - 2009
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