...nach der Lungen-OP
Hi Christa,
wir sind offensichtlich wirkliche Leidensgefährten. Ich schiele seit Kindheit an nach aussen. Was man als Laie nicht sieht, aber der Augenarzt sieht es. Dies stellte sich auch bei mir in der Kindheit heraus, weil ich mit schiefgelegtem Kopf an die Tafel und ins Fernsehen schaute. Auch da war die landläufige Meinung, dass ich wohl unbedingt eine Brille haben wolle. Was ein Unsinn. Welches Kind läuft schon gerne mit Nasenfahrrad herum, wenn es nicht muss! Als dann endlich herauskam, dass ich heftig nach aussen schiele, war es für eine OP eigentlich schon zu spät und die Technik noch nicht ausgereift. Also habe ich mich daran gewöhnt, dass, wenn ich einen festen Punkt ansehen möchte (wie z.B. Fernseher), ich den Kopf zur Seite drehe und nur über ein Auge schaue. Dann klappt es. Man hat mich seinerzeit zur Sehschule geschickt und ich musste mit dem Kugelschreiber immer langsam auf meine Nase zugehen, um die Augen nach innen zu zwingen. Und Deine Sucherei nach Schlüsseln kenne ich ebenfalls. Wir haben zwar inzwischen einen Schlüsselkasten, aber da findet sich alles mögliche drin, bloss keine Schlüssel. Also wieder die Suche: in welcher Handtasche, in welcher Jacke? Aber offensichtlich bin ich sowieso der Inbegriff an Vergesslichkeit. Ich habe es letzten Sommer fertiggebracht, nachts die Terrassentüre weit offen stehen zu lassen und bin ins Bett gegangen. Ich habe nochmal ordentlich gelüftet, bin dann die Treppe hoch und ins Bett. Irgendwann kam dann mein Mann vom Spätdienst zurück, hat mich geweckt und mich gefragt, warum ich nicht gleich zu der geöffneten Türe auch noch 100 Euro auf den Tisch lege. Dann hätten die Einbrecher noch weniger Arbeit. Seitdem zieht er mich damit auf und lacht sich kaputt.
Herzliche Grüsse die schusselige Bee
P.S.: Jetzt kommt doch hier glatt die Sonne raus. Ich gehe jetzt schnell vor die Türe, bevor sie sich wieder verzieht!
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