Jetzt hat es mich wieder voll im Griff - der Tränenlauf ist nicht zu stoppen. Beim aufräumen habe ich Zeilen von Micha gefunden, die er kurz nach der schweren Operation geschrieben hatte. Es ging ihm so schlecht, er hatte solche Luftnot, er hatte fast Todesangst. Ich spüre es, als wenn es grad geschehen wäre - ich fühle es körperlich, es ist so unheimlich furchtbar, so schlimm. Es nimmt auch mir die Luft, es bringt mich fast um den Verstand. Was ist das, das ich die ganzen vielen Monate immer wieder durchlebe und jetzt auch stark fühle. Dieser unsagbare Schmerz, wo ist meine Kraft geblieben, die ich doch für ihn immer hatte?
Erschreckt euch nicht, ich kann es keinem erzählen, kann kaum atmen, ich schreibe es mir hier von der Seele und hoffe dadurch auf Erleichterung. Es tut so so weh, so unerträglich weh diesen Schmerz zu spüren.

