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Alt 21.10.2009, 17:22
Mariesol Mariesol ist offline
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Registriert seit: 18.05.2009
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Standard AW: Meine Mama hat ein kleinzelliges Bronchialkarzinom.:-(((

Ihr Lieben!

Eure Zeilen machen mich sehr nachdenklich.
Gibt es denn richtig, gibt es falsch? Gibt es DEN richtigen Weg??
Nein...die Leben sind so unterschiedlich...die Wege sind so unterschiedlich und auch die Empfindungen.
Alles getan zu haben...alles gut gemacht zu haben, kann so viele Facetten haben.
Ich hoffe bei meinem Papa alles gut zu machen...alles richtig zu machen.Die einen bewerten es als zu sehr betütteln, die anderen als "was will sie denn"..noch andere meinen ich müsse noch mehr leisten.
Ich mache es so, wie ich es für mich stehen lassen kann. ..tue so viel wie ICH leisten kann...ungeachtet der Meinung anderer.
Ihr seid alle ganz unterschiedliche, sehr liebenswürdige Menschen. Ihr habt Eure Mütter auf ganz individuellen Weise begleitet, so wie es für den jeweiligen Typ Mutter gepasst hat....und nun trauert ihr auch auf unterschiedliche Weise. Das große Geheimsis ist das Zulassen und das Annehmen...aber es ist schwer sehr schwer.
Ich habe keine sehr gute Beziehung mit meiner Mutter...aber ich habe diese warme und besondere Verbindung mit meinem Papa. Ich habe ihn viele Jahre nicht "haben" können, weil die Lebensumstände eben so waren wie sie waren...Die letzten, gemeinsamen Jahre sind wie eine Bestätigung einer nie vergangenen warmen wunderbaren Beziehung. Im Mai wurde uns bewusst, dass wir nur noch eine begrenzte Zeit haben. Eigentlich wussten wir dies ja schon immer, aber wenn man nicht krank ist, neigt man dazu zu glauben man sei unsteblich.Mit dieser Krankheit und mit dem Wissen, das der geliebte Mensch an dieser Krankheit sterben wird, lebt es sich sehr bewusst.Das ist eine große Chance. Ich verschiebe nicht mehr Dinge auf Morgen. Ich sage heute was zu sagen ist und ich nenne das Kind beim Namen. Dinge geklärt zu wissen macht mir ein gutes Gefühl. Nun habe ich das große Glück, mit meinem Vater auch über das Sterben sprechen zu können. (Falls so was als Glück bezeichnen kann, aber ihr wisst was ich damit sagen möchte) Er sagt mir genau was er will und was nicht und wie er sich die Dinge vorstellt, welche ich mal organisieren soll. Ich kann heute nicht ermessen wie sehr mich einmal der Verlust meines Vaters treffen wird...ich möchte hier und heute gar nicht Mutmaßen...was ich nur unbedingt sagen wollte ist, dass ihr alle wunderbare Frauen seid. Frauen, welche so handeln, wie es ihr Herz zeigt...und somit ist es auch richtig! Mein Vater sagt immer ich sei so stark...um mich hätte er sich nie Sorgen gemacht...dabei...bin ich manchmal so schwach und so klein und so traurig...seufz.Außerdem....ist schon immer mein Leitspruch gewesen...ES GIBT KEINEN ZUFALL.....Dinge kommen oder passieren so wie es sein soll.Es ist einfach so. Nun sende ich Grüße nach Texas und einmal quer durch good old Germany Eure Mariesol
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