AW: das "brustkrebsgen" brca 1 / 2
Hallo Ihr Lieben,
ich wollt mich auch mal wieder melden. Ist ja schon wieder zeimlich viel passiert hier. Also nochmal alles Gute für alle bestandenen OPs während meiner Abwesenheit und natürlich auch ganz viel Kraft ebenso für die "noch-auf-das-Testergebnis-Wartenden" unter euch.
Also ich war heute in meinem (nicht zertifizierten) Brustzentrum, weil mich der Oberarzt nochmal zum Termin gebeten hat. Was er eigentlich wollte wusste ich auch nicht. Mir wurde nur gesagt, dass mein Fall ihm nicht aus dem Kopf ginge und sie sich nochmal Gedanken gemacht haben. Fand ich schon mal gut. Das erste mal während meiner nun auch schon etwas erfahrenen Laufbahn diesbezüglich, dass ein Arzt auf mich zukommt.
Zur kleinen Erinnerung nochmal: Beim letzten Gespräch mit einer Ärztin, vertrat diese die Meinung einer gesunden 20-jährigen die Brüste zu entfernen sei unverantwortlich (worauf ich ja hinaus wollte).
Ja und heute war ich nochmal da - diesmal jedoch wie gesagt beim Oberarzt, der alles was die Ärztin mir beim letzten mal so erzählt hat, quasi wiederlegte. Er meinte bei solch einem deutzlich erhöhten Risiko (84% Lebenszeit) sei es unverantworlich über eine prophylaktische Mastektomie NICHT nachzudenken! Und er meinte das Gen hätte mich eben auch -krass gesagt- mit 19 treffen können. Er entschuldigte sich sogar halbwegs für die etwas schnippige Ärztin vom letzten mal und meinte selbst im eigenen Haus gingen die Meinungen eben manchmal auseinander, aber letztendlich hat er ja das sagen. Und er war eben anderer Meinung. Aufgrund der Meinungsverschiedenheit hat er mir nochmal ans Herz gelegt an ein zertifiziertes Brustzentrum nach Kiel oder Berlin zu gehen und mir bezüglich der Mastektomie eine Zweitmeinung einzuholen. Fand ich echt super, dass er "deren Fehler" so eingesehen hat, was ja auch ein wenig für Verwirrung sorgte und sich nun auch darum kümmert, damit ich mich sicher fühle. Wobei die OP sowieso in dem zertifiziertem Zentrum stattfinden würde/wird. Er vereinbart also nun einen Termin für mich in Kiel und dann werden wir weiter sehen. Aber ich habe mich danach echt gut gefühlt. Ich wäre sowieso noch an ein richtiges Zentrum herangetreten, aber es tat echt gut, dass jetzt auch mal aus anderen Reihen so zu hören. Jetzt fühle ich mich in meinem geplanten Weg (der beidseitigen Mastektomie) bestärkt und fühl mich nicht mehr ganz so allein. Und der Arzt war echt nett. Und jetzt bin ich dann natürlich wieder auf den nächsten Termin in Kiel gespannt.
Entschuldigt, dass es so viel geworden ist, aber ich musste mal ein bisschen was los werden. Tat gut heut. Da hat sich der freie Tag nur für einen Arztbesuch mal gelohnt.
Wenn ich schon am schreiben bin, hab ich da auch noch mal ne Frage. Habe mich jetzt schon länger damit beschäftigt, ob man eigentlich öfters operiert werden muss, wenn man sich für Implantate entscheidet. Denn mir schwirrt immer noch so im Kopf rum, dass bei einer normalen Brustvergrößerung doch die Silikonkissen alle 10 (?) Jahre gewechselt werden müssen, oder?!? Ist das immer noch so, genauso bzw. was anderes bei einer Mastektomie? Also wie wäre das da? Würde mich freuen, wenn ich hierzu ein paar Antworten finde.
Ganz liebe Grüße an alle und alles Gute für euch!
Julienne
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