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Alt 06.12.2009, 11:13
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Betroffen?! Angehörig?! Herzlich Willkommen!

Hallo Ihr Lieben,
liebe Jojo-Gabi ,

schön Dich zu lesen .

Dass die Option SIRT für Dich in Frage kommt, werte ich als gutes Zeichen. Du schreibst, Du hoffst auf wenige Nebenwirkungen durch den Eingriff. Was wurde denn gesagt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen ist, und womit man ggf. zu rechnen hätte? Ich kenne mich einfach viel zu wenig damit aus - darum frage ich nach.

Gut, dass Du die letzte Chemo gut vertragen hast. Ich finde es schlimm genug, wenn man diese Behandlungen mit vielen Unverträglichkeiten in Kauf nehmen muss. Wenn dann die Lebensqualität eine gute ist, finde ich das sehr erfreulich.

Was mich und meine Depri-Phase angeht, so ist das ziemlich unstet. Mal geht es mir besser, mal schlechter. Aber ich versuch mich dann auch selber immer wieder darauf zu besinnen, was ich nie wollte und nie will. Dieses "Ich". Ich habe die ganze Zeit, seit der Diagnose, so viel über meine Mama und die Krankheit nachgedacht und immer gesagt, der Zeitpunkt, wo ich an mich denken und mich bedauern kann, der kommt früh genug. Ja, nun ist der Zeitpunkt da, und ich merke, dass ich vom Typ her gar nicht so in dieses Muster möchte. Ich bin traurig, aber für mich hat immer noch, nach wie vor, die Mama Prioriät. Dabei spielt für mich keine Rolle ob sie noch "live" da ist, oder nicht. Klar...immer gelingt das nicht. Manchmal werd ich der Lage auch nicht Herr und dann bin ich einfach kreuzunglücklich, aber im Großen und Ganzen werde ich das schaffen. Das weiß ich.

Trauer ist ein ziemlich facettenreiches Ding. Mein Sohn kam am FR aus der Schule. Ich mach die Tür auf, er steht da, und ich sah sofort, er hat was. "Mama, heut bin ich supertraurig. Ich weiß nicht warum, aber in Sport, ich musste einen Basketball werfen (darin ist er echt 1a) - davon hing alles ab für unser Team. Und auf einmal, da war ich so tief traurig und meine Gedanken so bedrückt....der Ball fiel mir aus den Händen, ja...und berührte den Boden. Wir haben verloren und ich hab mich hinsetzen müssen." Der Sportlehrer muss ein sehr netter und vertrauenswürdiger, feinfühliger Mensch sein. Er hat meinen Sohn dann gefragt was sei, und er hat sich ihm anvertraut. Daraufhin sagte dieser ihm, dass er das gefühlsmäßig nachvollziehen könne, berichtete von eigenen Erfahrungen, und bot meinem Sohn an, mit ihm Fussball spielen zu gehen demnächst. Richtiges "Auspowern", die Wut über die Ungerechtigkeit rauslassen - das täte seiner Meinung nach gut. Ich finde das ausgesprochen lieb und einfühlsam. Wir als Familie, wir geben uns hier dann auch wieder gegenseitig Halt. Jeder macht das irgendwo für sich aus, aber dann auch wieder gemeinsam. Es wird. Und wer mir persönlich auch viel hilft und eine große Stütze ist, ist Mapa aus dem Forum . Danke ! Natürlich gibt es da noch viele andere, die mich stützen und beim Düstergedankenvertreiben helfen .

Übrigens war der Nikolaus in diesem Jahr auch bei mir . Vielleicht stelle ich später mal ein Bild von seinem "Mitbringsel" ein. Nur soviel zu seinem Charakter....er mag frauenfeindlichen Humor, der Gute!

So Ihr Lieben, nun muss ich putzen, und dann geht es ab in die Badewanne.

Euch allen einen gemütlichen 2. Advent.

Annika

P.S.: Liebe Gabi-Diana. Wir sollten zu Jahresbeginn einen Abnehmclub gründen. Das motiviert bestimmt ! Ich MUSS unbedingt - das ist schon mal mein Vorsatz für´s neue Jahr - definitiv!
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