AW: Ich brauche Hilfe
Hallo Ireen,
danke Dir! das ist zwar eine der kleinsten sorgen, die ich habe, aber wenn man schnell handeln muss ist es gut zu wissen.
Meinem freund geht es seit gestern etwas besser, er hat zwar immer noch den großen bauch, aber keine besonderen schmerzen. Er ist auch etwas besser drauf.
Diesen donnerstag hat er eine kleine op, die sogenannten Doppel J-Schienen müssen ausgewechselt werden, die er seit Juni hat und ich hoffe, dass dort per ultraschall festgestellt werden kann, ob er nun wasser im bauch hat oder nicht.
Ich hoffe so sehr , dass er kein wasser hat, ich hoffe, dass diese beschwerden „nur“ die nebenwirkungen von der letzten chemo sind und sich alles normalisiert.
Gestern hatten wir ein gespräch gehabt, über weitere mögliche behandlungen. Er sagte – du weißt wieso ich die chemo gemacht hab, sie sollte doch die op möglcih machen, die bekannte Sugarbaker- methode, worüber hier so viel geschrieben wird.
Damals hatte ich die meinungen von Pr. Piso und Dr. Müller eingeholt, beide waren gegen diese op, bei der ausbreitung der krankheit wäre sie nicht möglich, sie meinten es würde so aussehen als wäre der ganze darm mit zuckerguss bedeckt und den ganzen darm kann man nicht entfernen, nach der chemo würde die op vielleicht möglich sein, aber dafür muss der patient körperlich fit sein, und das ist mein freund nicht, mit körpergröße 175 cm und 50 kg körpergewicht.
Er sagte aber zu mir, wenn es dir dabei besser geht, mach einen termin für die nächste behandlung fest, ich werde aber nicht mehr hinfahren, ich gebe jetzt meinem körper die chance sich selbst gegen die krankheit zu wehren, es gibt doch wunder auf dieser welt. Und wenn es nicht sein sollte, dann solls nicht sein. Ich nehme das jetzt einfach so hin. Vielleicht sieht er ja das ganze nach den feiertagen anders, wie Ute schon sagte, dann haben wir aber diese möglichkeit.
Denn eins kann ich noch sagen, die behandlung in biomed unterscheidet sich von den „normalen „ gesetzlichen krankenhäusern (abgesehen davon, dass sie in unserem fall bis jezt erfolgreich waren). Dort werden die patienten wie menschen behandelt, und die ärzte sehen einem in die augen.. und laufen von den antworten nicht weg.
Ich weiss noch wie unsere behandelte ärztin nach der zweiten diagnose an uns vorbeigelaufen ist , mit kopf nach unten, ohne zu begrüßen, und diese diagnose wurde uns von einer jungen ärztin so schonend beigebracht: das leben ist endlich, geniessen sie ihre zeit noch, viel davon haben sie ja nicht mehr…
ist das ein roman geworden, aber irgendwie musste ich das schreiben, habe fast niemanden mit dem ich darüber reden kann, freunde und bekannte haben sich noch vor einem jahr in luft aufgelöst, nur sehr weniger sind noch geblieben..
Um so mehr freut man sich, wenn es menschen gibt, die bereit sind einem zu helfen obwohl man sich nicht kennt.
Liebe grüße an alle
Lena
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