Hallo Annegret,
hallo zusammen,
ich bin neu hier im Forum und möchte mich und meine Geschichte vorstellen:
Ich habe im Dez. 2008 einen Schatten im linke Auge oben und langsame große Blitze bemerkt und nachdem ich mir ziemlich schnell sicher war, dass das nicht normal ist, ging alles sehr schnell. Der Augenarzt hat mich Ende Januar sofort mit einem gemessenen 3mm großen Melanom nach Essen überwiesen.
Einen Tag später saß auch ich dort um 8h und habe dann nach und nach immer mehr Ärzte kennengelernt (die Kommentare, die ich dort teilweise zu hören bekam erspare ich Euch, weil ich mich trotz allem in guten Händen fühlte), bis ich dann gg. 14h Prof. Bornfeld vorstellig werden 'durfte'. In der Zwischenzeit hat auch mir niemand Fragen beantwortet, aber nach der Diagnose verstand ich auch warum: das Melanom wurde von Messung zu Messung größer (eine OP mit Sichtung des Tumors wurde 1 Woche später durchgeführt) und hatte letztendlich 17 x 13,5 x 7mm.
Mir sagte man, dass wäre der 6er im Lotto mit Zusatzzahl (den hätte mir anders gewünscht

). Daher berührt mich Deine Geschichte so sehr, Annegret, und zeigt doch allen wie abhängig wir von mm und Lage sind, aber auch, dass wir glücklicherweise individuell nach unseren gemachten Erfahrungen entscheiden können. Und die Abhängigkeit von guten Ärzten! Was Du berichtest, lässt mich auch nachdenklich werden und freut mich für Dich.
Mir jedenfalls wurden die Möglichkeiten mitgeteilt, die aber alle ziemlich sicher bedeutet hätten mein Augenlicht trotzdem zu verlieren. Somit hatte ich bereits beim ersten Termin so gut wie entschieden, mich nicht auf Versuche und dauernd neue Termine einzulassen, sondern das Auge direkt entfernen zu lassen.
Für mich war das die richtige Entscheidung und am 10.02. sollte es soweit sein. Für die dazwischenkommenden Notfälle hatte ich gut einen Tag vollstes Verständnis, aber dann sollte 'es' raus aus meinem Kopf (ob es damit aus dem Körper ist, die Frage habe ich mir nie gestellt). Am 12. war ich dann glücklicherweise die Erste auf der Liste und am 13. war ich wieder zu Hause.
Ich war dann als Pirat Karneval mal vor der Tür (das erzähle ich nur, weil ich natürlich keine Schmerzen hatte und eine positive Einstellung hatte/habe), habe Ende Februar mein erstes provisorisches Glasauge erhalten (das ist so gut, dass ich es heute noch trage) und war Anfang März wieder arbeiten. Außerdem bin ich 4 Wochen früher als erlaubt wieder Auto gefahren, weil ich es nicht ausgehalten habe (komme aus der Branche).
Heute mache ich fast alles wie vorher, die regelmäßigen Nachunter-sucherungen sind bisher positiv (sonst wäre ich wohl auch in einem anderen Forum ;-)) und sie beschäftigen mich nur an dem Tag, an dem sie anstehen, weil auch ich daran glaube, dass ich jeden Tag geniessen möchte wie ich es immer getan habe. Und sollte mal etwas sein, dann werde ich mir dann Gedanken darüber machen können. Das ist nicht so oberflächlich gemeint wie es vielleicht klingen mag. Ich habe alle Eure Berichte gelesen und wünschte, niemand hätte weiterführende Erfahrungen machen müssen.
Warum bin ich hier? Ich habe Menschen wie Euch vermisst und es tut sehr sehr gut Eure Berichte zu lesen. Bisher
wollte ich mich in den Alltag zwingen, da die Ablenkung ablenkt, die Optik wieder halbwegs normal ist und ich, meinem Instinkt folgend, vermutete, dass es dadurch leichter ist, sich den Themen zu widmen, die bei mir jetzt erst anstehen und sie nicht mehr verdrängen kann und will.
Ich weiß nicht genau, ob wir noch in dieses Forum gehören, aber mich würde interessieren, wie es Gerlinde geht? und ob ich irgendjemandem helfe mit meinem Beitrag?
Viele Grüße, Simone