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Alt 19.12.2009, 00:23
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Christa Martina Christa Martina ist offline
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Registriert seit: 11.10.2007
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Standard AW: Ein offener Brief

Hallo Dolphin,

ich kann dich sooo gut verstehen!!! Aber ich glaube auch dass deine Cousine sich nichts dabei gedacht hat, und es nur gut meinte.

Als meine Mutter an Brustkrebs erkrankte, war ich 32. Als sie starb war ich 33. Damals wußte ich eigentlich garnicht so richtig was dass für eine Krankheit war, was sie hatte. Als sie von Chemo und erbrechen und dass es ihr dabei nicht gut ging, erzählte, habe ich mir nichts gedacht, und habe auch, als sie sagte dass sie bald sterben werde, nur gesagt, " ach du wirst schon nicht sterben, bist ja operiert, die Brust ist doch weg !" Wie muss sich dass angehört haben von der Tochter.

2002, 52 jährig, bekam ich selber UK und 2007 auch BK.
Jetzt weiß ich wie es meine Mutter damals ging, und sie bekam keine Begleitmedis usw. und es ging ihr sicherlich schlecht. Erst wenn man selber die Krankheit hat, weiß man wie es ist Krebs zu haben, und da wird man empfindlicher dafür.
Ich höre jetzt auch von meine Kinder, die genauso alt sind wie ich damals : " Mama, du bist ja operiert, du wirst schon nicht sterben ". Seit Tage habe ich Rückenschmerzen, und da geht mir durch den Kopf " sind das Metastasen ? ".
Als ich meine Tochter, es vorhin erzählte sagte sie nur " Mama, es wird schon nichts sein ! "
Was ich sagen will, ich habe inzwischen gelernt, die Worte von Menschen, die kein Krebs haben oder hatten, nicht so sehr auf die Goldwaage zu legen. Sie wissen es nicht besser und meinen es sicherlich nicht schlecht.

Ich würde mir den Brief noch mal angucken, und es vielleicht doch ein bißchen anders formulieren. Wenn wir nicht einfühlsamer werden, Gesunden gegenüber, können wir es von denen auch nicht verlangen.

Liebe Grüsse, Christa

Geändert von Christa Martina (19.12.2009 um 00:26 Uhr) Grund: Schreibfehler
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