hallo heike, vielleicht lohnt es, diesem prof eine mail zu schreiben? ich las diese gerade in einem anderen forum. oder du kannst deinen arzt darauf ansprechen?
ich habe keine ahnung, wollte aber diese info weitergeben. nicht böse sein, wenn es nicht sinnvoll ist. alles liebe: suzie
Eine seit langem bekannte Klasse von Medikamenten zur Behandlung der HIV-Infektion (sogenannte HIV-Proteaseinhibitoren) scheint ebenfalls gegen Tumorerkrankungen zu wirken. Immer wieder gab es Beobachtungen, dass bei einzelnen AIDS-Patienten, die ausserdem eine Tumorerkrankung entwickelten, durch die Behandlung des Virus mit Proteaseinhibitoren auch der Tumor zurückging, jedoch wurde der Einsatz dieser Medikamente als mögliche Krebsmedikamente bisher nicht systematisch untersucht. Die Arbeitsgruppe von Prof. Driessen, Experimentelle Onkologie St. Gallen/CH, konnte jetzt im Laborexperiment zeigen, dass die zusätzliche Gabe von bestimmten HIV-Proteaseinhibitoren die Wirkung von bestimmten Krebsmedikamenten derart verstärken kann, dass auch Krebszellen die vormals resistent gegenüber Krebsmedikamenten waren, durch die gleichzeitige Behandlung mit dem HIV-Medikament wieder empfindlich gegenüber der Krebstherapie wurden. Dies ist auch deshalb interessant, weil diese HIV-Medikamente einfach als Tabletten eingenommen werden können und eine wesentlich bessere Verträglichkeit haben, als die meisten bekannten Krebsmedikamente. Eine entsprechende klinische Phase I-Studie wird innerhalb der Schweizer Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung (SAKK) ab 2010 in St.Gallen, Chur, Lausanne und Bern durchgeführt werden. Die molekularen Grundlagen dieser Wirkung und die Interaktion dieser HIV-Proteaseinhibitoren mit dem Proteasen-System von Tumorzellen sind bisher jedoch wenig verstanden. Die Wilhelm Sander Stiftung unterstützt nun die weiteren Arbeiten auf diesem Gebiet im Labor von Prof. Driessen, wo man insbesondere verstehen will, auf welchem molekularen Mechanismus diese erstaunliche Wirkung von bestimmten HIV-Medikamenten beruht, und welches Medikament aus dieser Gruppe in welcher Darreichungsform sich am besten für einen zukünftigen Einsatz bei Krebspatienten eignet. Dies soll dann die Grundlage für die weitere klinische Entwicklung dieses Ansatzes sein.
Kontakt: Prof. Dr. Christoph Driessen, Oberarzt mbF, Fachbereich Onkologie/Hämatologie, Kantonsspital St. Gallen, CH-9007 St. Gallen
E-Mail:
christoph.diressen@kssg.ch[/b]