AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom
@maryland
Ich hatte natürlich auch die Wahl, mich für diese oder jene Klinik zu entscheiden.
Ich verfolg(t)e natürlich auch aus dem, was ich im Internet zusammenklauben kann, was heute medizinisch als "Stand des Wissens" gilt, und beim Zungenkrebs gibt es eh fast keine Alternativen (anders als vielleicht bei Prostata oder Darm).
Das Werk von Menschen hat es nun mal an sich, daß 99 mal eine Sache richtig gemacht wird und 1 mal falsch, und dann hat man den Ärger. Und man merkt das in der Regel ja erst hinterher!
Als die Krankenschwester bemerkte, daß ich zu wenig Nahrung bekomme war ich zunächst mal froh und wollte nicht herumstreiten. Ich habe es aber nicht vergessen. Wenn ich mal aus dem ganzen Schlamassel draussen sein sollte, werde ich diese Schlamperei gegenüber den Ärzten, die ja eigentlich den übergeordneten Blick über alles haben sollten, schon auch noch zur Sprache bringen, zusammen mit weiteren organisatorischen Mängeln.
Die Überlastung des Gesundheitssystems, konkret der darin arbeitenden Menschen, macht sich eben auch durchaus bemerkbar, und da ich summa summarum dennoch den Eindruck habe, daß man sich aufmerksam um mich kümmert, will ich nicht grundsätzlich unzufrieden sein.
Als mir im Juni eine Vene platzte, exakt bei der Arztvisite und sofort maximaler Alarm gemacht wurde, der Chefarzt persönlich mein Bett in den Aufzug geschoben und die anderen Fahrgäste rausgejagt hat, und unten im OP standen schon 10 Pfleger bereit mit den Narkosewerkzeugen in der Hand und mit der Blutbank telefonierend, da war ich schon sehr beeindruckt, was im Ernstfall doch alles möglich ist.
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