Einzelnen Beitrag anzeigen
  #318  
Alt 28.01.2010, 07:00
Annika0211 Annika0211 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.02.2008
Beiträge: 882
Standard AW: Chemo bei ProstataCa wird nicht besser

Hallo, Babe.
Schön, auch dich wieder zu lesen

Zitat:
Und diese speziellen Momente machen mich persönlich so stark, dass ich diese Situation überhaupt ertrage und ich bin jeden einzelnen Tag so dankbar, wenn er noch unter uns sein darf.
Genau DAS ist es, was uns Angehörige (Frauen, Töchter etc.) ihren Zustand aushalten lässt... die speziellen Momente, die meist noch nie vorher im Leben stattfanden bzw. nicht wahrgenommen wurden.
Wann habe ich früher mal die Hand von meinem Papa gehalten und sie an meine Wange gedrückt? Ich weiß es nicht.
Die ganze Weichheit und Zärtlichkeit, das gute und starke Gefühl habe ich erst wahrgenommen, als Papas Zustand immer ärger wurde.
Eigentlich traurig, aber wenn man vorher noch nie mit dem Tod eines lieben Menschen konfrontiert wurde, weiß man es auch nicht anders.
Erst jetzt weiß ich, was es bedeutet und schätze das liebe Gefühl, das ich bis heute nicht vergessen habe.
Die Zeit jeden Lebens ist begrenzt und das wurde mir durch Papas Krankheit erst bewusst.

Du fragst, was nach der Chemo kommt...
Ich hoffe, jemand kann dir dazu eine qualifiziertere Antwort geben als ich, denn aus meinen Erfahrungen weiß ich, dass die Chemo beendet wird, wenn der Patient austherapiert ist.
Will heißen, wenn auch eine Chemotherapie mehr Schaden als Gutes hervorbringt. Schaden in dem Sinn, dass sie nur noch anstrengt, dass sie kaputt macht - aber nichts Positives mehr bewirken kann, sich nichts mehr positiv verändert. Wenn der Körper über und über mit Metastasen befallen ist, denen auch keine Chemo mehr Herr wird, dann wird die Therapie beendet.
Mir fällt der Satz ein, den ein Urologe ein 1/4 Jahr vor Papas Tod zu meiner Mama sagte: Die Chemo hat bei ihrem Mann alles noch schlimmer gemacht.
ZACK - damit muss man erstmal klarkommen, wenn sich der liebe Mensch über 3 Jahre mehr schlecht als recht durch diese Giftküche quält.
Wenn ein Patient austherapiert ist, folgen meist nur noch palliative Maßnahmen, damit die Schmerzen nicht spürbar sind.
Die palliative Betreuung bzw. das Einstellen auf Schmerzmedis ist - wie ich finde!!! - das Wichtigste, wenn der Tumor nicht verschwindet und Metastasen an Knochen etc. dem Patienten das Leben unerträglich machen.
Ich lasse mich dazu aber gerne belehren und hoffe, mit meiner Aussage nicht zu verkehrt zu liegen.

Liebe Babe, auch für dich und deinen Paps wünsche ich mir, dass ihr eine lange, schmerzfreie und schöne Zeit habt, die ihr zusammen genießt und dass dein Papa sein Ergebnis tapfer hinnimmt und mit dir bespricht.
Er scheint mir wie Chicas und mein Papa ein sehr starker Mann zu sein.

Fühl dich herzlich umarmt, so wie Chica, Schnuffine, Frohsinn und Volker, der vielleicht schon in sonnigeren Gefilden weilt.
__________________
Alles Liebe.
**********************
Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007

Geändert von Annika0211 (28.01.2010 um 07:04 Uhr)
Mit Zitat antworten