AW: Aderhautmelanom
Hallo ihr Lieben,
seit ein paar Tagen lese ich nun in diesem Forum. Habe vorne angefangen und bin noch nicht ganz durch (musste ja schließlich zwischendurch auch noch arbeiten)
Zu meiner Geschichte, bzw. die meines Freundes:
Mein Freund (wenn ich das so sagen kann, denn wir sind noch nicht lange zusammen- er ziert sich noch etwas, wegen einer kleinen Fernbeziehung- wir kennen uns aber schon seit Oberstufenzeit aus der Schule) ist 28 und am Montag, 01.03.10 wurde bei ihm auch das AM festgestellt.
Er wohnt momentan in Mannheim und wurde vom Augenarzt direkt weiter nach Heidelberg geschickt, die ihn dann wiederum nach Essen zur Klinik überwiesen haben. Dort musste er dann diverse Untersuchungen über sich ergehen lassen und es wurde festgestellt, dass sein AM bereits 8 mm groß ist.
Am Freitag sollte er eigentlich operiert werden, aber die Metallplatte mit dem Strahlenzeugs drauf war nicht vorrätig (er braucht da wohl ein ganz besonders hochdosiertes Ding, was ihm HINTER das Auge aufgenäht wird)
Unabhängig von den ganzen Untersuchungen und Vorhaben, über die ich momentan dank des Forums mehr im Bilde bin, als mein Freund mir erzählt hat möchte ich gerne wissen, was ich für IHN tun kann.
Ich merke, dass er mich schon gerne sieht, von mir hört, mich braucht. Auf der anderen Seite höre ich kaum etwas von ihm. Da ich gestern eh Urlaub eingereicht hatte, weil mein Vater (in NRW) Geburtstag hatte, wollte ich von Stuttgart ins Münsterland fahren. Donnerstag nach der Arbeit wollte ich los. Ich hatte meinen Freund gefragt, ob ich ihn auf dem Weg dorthin im Krankenhaus besuchen dürfte. Er hat sich darüber gefreut, wusste allerdings noch nicht, ob er bereits am Freitag morgen schon operiert wird, so dass ich es evtl. nicht geschafft hätte. Ich habe alle Hebel in Bewegung gesetzt und bin Donnerstag mittag bereits von der Arbeit abgehauen und war um 19.30 in Essen. Im Krankenhaus angekommen musste ich dann erfahren, dass mein Freund entlassen wurde.
Als ich mich bei ihm verzweifelt meldete, ich wusste schließlich nicht, wieso er doch nicht operiert werden sollte, rief er mich später zurück, als ich weiter auf dem Heimweg zu meinen Eltern war. Seine Eltern waren gerade auch im Münsterland mit ihm angekommen. Dass er sich in dem Moment nicht bei mir gemeldet hat, kann ich schon verstehen, er hatte sicher andere Gedanken im Kopf und war auch sehr froh, dass ich ihn am Freitag dann bei seinen Eltern besucht habe.
Meine ganz große Frage an Betroffene ist: WIE kann ich helfen, ohne dass ich klammer oder nerve? Zu meiner Person: ich bin ständig gut gelaunt, immer optimistisch und bringe die Leute in meinem Umfeld schnell zum Lachen (habe ich bei meinem Freund auch in dem Moment geschafft, wo es ihn wegen der an dem Tag erfahrenen Diagnose recht bescheiden ging). Ich bin aber auch sehr bodenständig und bin nicht der "ich-will-dich-jetzt-betüddeln-Typ". heißt im Klartext: ich besitze zwar ein gutes Einfühlungsvermögen, packe aber keinen mit der Samtzange an.
Als ich ihn fragte, wann ich ihn nach der OP wiedersehen dürfte, meinte er, sobald das Strahlendings wieder weg ist. Danach wird er aber vorraussichtlich im Saarland sein (dahin ziehen seine Eltern grade wieder zurück). Für mich ist es gar kein Ding überall hinzukommen. Ich habe ein Auto, fahre sehr gerne und kann ziemlich spontan und gut Urlaub bekommen. Allerdings habe ich bedenken, dass er mich nicht fragen wird, ob ich dort hinkommen mag. Aus Angst, weil er mich da nicht hinein ziehen möchte. Ich habe ihm bereits mehrmals klar gemacht, dass es mich mehr fertig macht, wenn er mich außen vorlässt. Aber ich mag ihn auch nicht drängen und mich einfach selbst einladen!
Wie seht ihr Betroffenen das? Was hat euch gut getan und geholfen?
Ein großer verzweifelter Gruß
Hanna
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