AW: Bauchfellkrebs
Liebe Karin,
Peter hat die HIPEC Behandlung ja schon kurz beschrieben. Die genaue Bezeichnung lautet Hypertherme intraperitoneale Chemotherapie. In dieser Behandlung wird eine 60 bis 90 minütige Spülung des Bauchraumes mit bestimmten Chemotherapeutika durchgeführt. Bei mir kam eine Spülung bestehend aus Cisplatin und Mytomicin auf 42 Grad erwärmt für 60 Minuten zu Anwendung. Zweck der Spülung ist es, nach der operativen Entfernung aller sichtbaren Krebszellen die mikroskopisch kleinen, nicht sichtbaren Zellen zum Absterben zu bringen. Während gesunde Zellen in dieser kurzen Einwirkzeit überleben, vertragen Krebszellen diese Temperatur nur sehr schlecht. Weiter können die Chemoterapeutika durch die Überwärmung tiefer und schneller in die Krebszellen eindringen und so nachhaltiger wirken.
Ich habe ja bereits im September 2007 eine erste Operation nach Sugarbaker mit HIPAC überstanden. Im Sommer vergangenen Jahre kam dann nach einer Routineuntersuchung die furchtbare Nachricht, dass wieder Krebszellen nachweisbar sind. Im Oktober 2009 erfolgte dann in Vorbereitung für eine erneute Operation eine Chemotherapie, wobei für mich klar war, dass es zu einer erneute OP nach Sugarbaker keine Alternative gab. Das Ergebnis dieser OP war dann aber auch für die Ärzte wesentlich besser als erwartet.
Den Heilungsverlauf kenne ich ja nun bereit durch meine erste OP. Der damalige Eingriff war aber viel größer - immerhin wurde das gesamte Bauchfell in einer mühevollen Operation entfernt. So geht es mir jetzt 3 Wochen nach der OP so wie damals 6 Wochen nach der OP. Ich laufe jeden Tage ein paar Schritte mehr wie am Vortag - man darf nur nicht ungeduldig werden.
Allen ein frohes Osterfest
Klaus aus Berlin
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Der Krebs kann nie der Gewinner sein, denn wer heimlich mit Vorsprung startet erhält keinen anerkannten Sieg.
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