AW: Brauche Hilfe!!!
Liebe Heike,
still habe ich schon lange bei dir mitgelesen...nun weine auch ich mit dir.
Obwohl ihr wusstet, was passieren wird, das unausweichliche Ende irgendwann, ist es wie ein Keulenschlag. Gelähmt - betäubt und voller Schmerz der immer stärker wird. Mein Mann starb mit 41 Jahren an einem Hirntumor. Auch wir wussten, 1 ½ Jahre lang, wie es ausgehen wird, was kommt. Trotzdem trifft es mit voller Wucht. Die Gedanken und Fragen; hätte ich etwas anders oder besser machen können, diese fragenden Augen, kurz vor dem Ende; das kenne ich auch. Das verfolgt mich. Wird aber weniger mit der Zeit. Ich denke das ideale Sterben, den leisen sanften Tod, den gibt es leider nicht für jeden. Ihr habt sicher alles richtig gemacht.
Worte können dir nicht wirklich helfen deinen Schmerz zu lindern. Vielleicht wird N. es schaffen.
Unser jüngster Sohn T. war gerade 2 Jahre als mein Mann starb. Der Kleine hat seinen Vater nicht in seinen Erinnerungen, er kennt ihn nur vom Foto. Papa verbindet er mit dem Friedhof. Aber T. hat als einziger von 3 Kindern die schönen grünen Augen seines Vaters. Immer wenn T. mich anschaut schaue ich auch in die Augen meines Mannes. So wird es auch bei dir sein. Mike hat etwas von sich in dieser Welt gelassen, in eurem Kind und in Sarah.
Du bist sehr stark, das hast du schon oft gezeigt; du wirst das packen, auch wenn du es jetzt nicht für möglich hältst. Du hast nicht nur hier - virtuell - gute liebe Freunde, sondern auch im Alltag. Gute Gespräche mit Freunden helfen mehr als ein Psychologe, das hast du gespürt. Es wird immer weh tun, der Schmerz wird aber anders, lässt sich besser aushalten. Er kommt und er geht wieder, wie eine Welle.
Stille liebe Grüße
rosa
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