AW: Rezidiv bei sekundärer AML
Liebe Nina,
seit deinem ersten Eintrag am 08.03. haben wir die Entwicklung jeden Tag mitverfolgt.
Wir hatten immer mal wieder Anlauf genommen, dir auch Kraft und Mut zuzusprechen wie die vielen anderen. Doch dann hielten wir es für besser, uns zurückzuhalten. Wir wollten deinen Kampfgeist, deine Hoffnung, deinen Optimismus nicht bremsen durch die Erinnerung an den Verlust, den wir mit dem Tod unserer Sandy ("Piepselmaus") am 18.11. des letzten Jahres erlitten haben. So wie wir uns mit Sandy immer an den Strohhalm positiver Meldungen zum Krankheitsverlauf geklammert haben.
Als dann die guten Nachrichten der langsamen Stabilisierung kamen, haben wir mitgefiebert und oft alle Daumen gedrückt, dass es mit deinem Chris endlich aufwärts geht.
Umso schockierender lasen wir dann deinen Eintrag vom 31.03.10, der auch uns wie ein Blitz getroffen hat.
Du sollst einfach nur wissen, dass wir sehr gut nachvollziehen können und mitfühlen, wie es dir und deiner Familie zur Zeit geht.
Wir wissen, dass die Versuche der Mitmenschen, einen zu trösten, im Augenblick nur wenig helfen können.
Zur Vorbereitung der Trauerfeier für unsere Sandy kam die Rednerin zu uns nach Hause.
Als wir am Tisch saßen war ihr erster Satz: "Sandy ist unter uns !". Wir haben diese einfache Aussage nicht vergessen und ganz sicher spürst auch du, dass es der Krankheit nicht gelungen ist, dir deinen lieben Chris ganz zu entreißen. Er ist und bleibt in deinem und in den Herzen eurer Familie.
Dort wo er jetzt ist, wird er vielleicht auch unserer Sandy stolz berichten können, was für eine wunderbare und starke Schwester er hat, die für ihn alles menschlich Mögliche getan hat.
Sein größter Wunsch wird wohl sein, dass du so bleibst wie du bist und trotz der Schmerzen auch ganz langsam wieder selbst Freude am Leben finden kannst.
Und das wünschen wir dir auch !
Bernd und Petra
Eltern von Piepselmaus
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