[BarbaraO]

Hallo Martin,
die Behandlung, die Deine Mutter jetzt bekommen soll, ist völlig normal.
Die Chemo ist eine sehr harte Therapie aber wir haben sie alle überstanden und wenn man sie als Waffe gegen den Krebs betrachtet, kann man sie auch gut aushalten.
Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob Du ein Freund der Chemo bist oder nicht. Du bist nicht betroffen und es ist nicht Dein Leben.
Das mag sich jetzt hart anhören, ist aber so. Bei aller Liebe für Deine Mutter kannst du weder ihr Leben leben noch über eine Therapie entscheiden. Dafür gibt es Ärzte, die extra dafür ausgebildet sind und es ist bestimmt kontraproduktiv, wenn Du Deine Mutter jetzt verunsicherst.

Die Nebenwirkungen sind bei jedem Patienten anders. Du wirst schon sehen, welche sie dann haben wird. Sollten dabei größere Probleme auftreten, gibt es auch dafür Medikamente, die der Arzt ihr verschreiben wird und die gut helfen. Mach weder Deine Mutter oder Dich jetzt schon damit verrückt. Ja, es ist Eibengift aber es kommt, wie bei jedem Gift auf die Dosis an. Der Fingerhut hat auch ein tödliches Gift und hilft Herzkranken ausgezeichnet.

Die Mittelchen, die Du ihr gibst, sind sehr hilfreich, solange man sie herstellt und daran verdienen kann. Doch manchmal hilft auch der Placebo-Effekt

Deine Mutter sollte sich so ernähren, wie sie es gerade möchte. Während der Chemo ist nichts wie es war. Man hat auf manches keinen Appetit und wiederum Gelüste auf andere Sachen als sonst. Danach sollte sie sich richten. Essen und trinken was ihr schmeckt. Dazu viel frische Luft und ein Sohn, der sich nicht einmischt, ihr zuhört ohne sie mit eigenen Ideen unter Druck zu setzen und ihr den Glauben an die Behandlung weder nimmt noch ihn infrage stellt.
Das ist jetzt kein Rat, alles und jedes zu glauben und anzuerkennen aber bitte lass Deine Mutter ihre Therapie in aller Ruhe durchziehen. Das ist im Augenblick die einzige Methode, ihr Leben zu retten. Alles andere sind noch Spekulationen und sie braucht Sicherheit.

Alles Gute für Deine Mutter.

Lieber Gruß