AW: Bauchfellkrebs
Hallo ihr Lieben,
Ich versuch mal kurz zusammenzufassen, was sich bisher alles ereignet hat.
Da wir bereits für gestern ein Gespräch in Würzburg hatten, überschlugen sich die Ereignisse und die Anspannung bei Fred ist seither nicht mehr auszuhalten.
Seine Angst macht sich so dermaßen breit, weil er nun auch den OP-Termin genannt bekommen hat, dass kein normales Gespräch mehr zu führen ist. Bei Dr. Müller hat er einen auf cool gemacht, der mit allem bestens klarkommt, sogar mit seinem Stoma, obwohl er durch die Rückverlegung irgendwann auch wieder alles essen könnte, wie früher. Nun soll er das auch noch entscheiden, denn dann bekäme er vorrübergehend für 3 Monate ein Dünndarmstoma und dazu müßte er also wiederum zwecks Rückverlegung unters Messer. Das hält er psychisch nicht durch.
Nun macht Dr. Müller aber auch fast noch zur Bedingung, das Rauchen aufzuhören, um ihn zu operieren. ebenso wie Sport treiben. Joggen oder Fahrrradfahren.
Er solle gleich mal damit anfangen......Zigaretten wegwerfen und das von jetzt auf gleich. Wer so lange Raucher war wie Fred muß dass nun also auch noch auf sich einwirken lassen.
Ich helfe ihm dabei und unterstütze ihn so gut es geht, indem ich natürlich gleich auch aufhören muss.....hab mir eine Kopf-Brücke gebaut,.....wer langjähriger Raucher ist, weiß wovon ich spreche.
Also durch all die Moralpredigten hat sich Dr.Müller nicht unbedingt beliebt gemacht bei Fred. Ich hoffe und bete, dass sich das alles noch legt, bis die OP dann am 20.Mai losgeht, wenn er nicht alles noch wegen seiner Ängste abbläst und ich muß mir dann die Vorwürfe machen, weil ja ich diejenige war, die das alles angeleiert hat....man hätte ja auch mit Chemo Nr. 25 weitermachen können. Es ist einfach noch immer nicht angekommen, welche Chance ihm nochmal zuteil wird, derzeit regiert hier nur die Angst und nicht die Vernunft.
Übrigens hat Dr. Müller, der auf mich absolut den gleichen positiven Eindruck wie auf euch gemacht hat, sogar fast schon die OP-Zeit festlegen können.
Er sprach von 5 Std incl. HIPEC, entsprechend verlängert natürlich, falls Fred die Rückverlegung wünscht. Hört sich für mich ganz positiv an, wenn man bedenkt, wie aufwendig und wie lange bei euch teilweise operiert wurde.
Noch so eine kleine Anmerkung von mir.
Wer so wie wir ohne Navi und nur mit ausgedrucktem Routenplaner in Richtung Würzburg zu Dr. Müller unterwegs ist, der sollte unbedingt eine Extrastunde für`s Suchen einplanen.
Also ca. 500m vorm Ziel und einmal die falsche Spur fahrend, ist alles zu spät und man ist statt oben auf der Brücke halt unten und dann stimmt auch der Routenplaner nicht mehr und niemand, den wir fragten konnte uns weiterhelfen. Das wir doch noch dort angekommen sind, verdanken wir nur dem Umstand, dass wir einer Umleitung folgen mußten, die uns genau vor die Haustür führte.
Da scheinen wir auch wohl nicht die einzigen gewesen zu sein, an dieser Stelle hat Dr. Müller nämlich nur geschmunzelt......
lg
Petra
__________________
Er hat nie aufgehört, daran zu glauben, wieder gesund zu werden.....
Aus dem Glauben wurde Hoffnung, doch die Krankheit hat der Hoffnung keine Chance gelassen.
*28. Mai 1949 + 9. Juni 2010 in Bad Frankenhausen
|