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Alt 20.04.2010, 14:48
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czilly czilly ist offline
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Standard AW: Brustkrebs, uns hat es erwischt

Hallo!

Zum Thema Lymphödem:
Feliz: Super, dass das bei Dir so schnell diagnostiziert worden ist – je schneller die Behandlung beginnt, um so größer ist die Chance, das auch wieder loszuwerden.
Amneris: Ein Lymphödem kann auch noch Jahre nach der Entfernung der Lymphknoten zum ersten Mal auftreten. Wenn Lymphknoten entfernt worden sind, ist man zeitlebens gefährdet. Und so, wie Du die Symptome schilderst, hört sich das für mich aber sehr nach einem Lymphödem an!!

Es ist schon so, wie Birgit das ja schon geschrieben hat: am Anfang sollte man möglichst mindestens zweimal in der Woche lymphen; später kann man das dann reduzieren. Einen Kompressionsstrumpf habe ich auch angepasst bekommen; meine Physiotherapeutin und auch die Ärzte in St. Peter-Ording halten das für eine ganz wichtige Komponente der Therapie (meine Physiotherapeutin behauptet sogar, ohne Kompressionsstrumpf sei die Lymphdrainage ziemlich sinnlos). Der Strumpf ist bei mir in der Reha in SPO gefertigt worden; dort stehen sie sogar auf dem Standpunkt, dass ein Kompressionsarmstrumpf ohne Handteil sinnlos ist und deshalb gehört bei mir auch so ein Handschuh dazu. Das ist zugegeben am Anfang ziemlich lästig (man gewöhnt sich aber dran) und sieht auch gewöhnungsbedürftig aus (so Michael Jackson-mäßig), aber bringt wirklich eine Menge. Ich habe ein Set in Hautfarben und eins in schwarz, das hat sogar was…
Den Strumpf habe ich vergangenes Jahr ein paar Monate (zusätzlich zur Lymphdrainage) getragen, das Lymphödem war dann weg. Wenn es nicht vernünftig behandelt wird, kann es auch chronisch werden und Eiweiß ablagern, was dann zur Verfestigung der Lymphe (Fibromisierung) führen kann und nur sehr schwer wieder weg zu bekommen ist. In dem Fall müssen spezielle Ödemgriffe gemacht werden, die anders sind als die „normale“ Lymphdrainage, um die Fibromisierung erst wieder aufzulösen, bevor man die dann verflüssigte Lymphe quasi abtransportieren kann.

Hilfreich ist auch spezielle Entstauungsgymnastik, die man unterstützend machen sollte. Da kann ein guter Therapeut ein paar Übungen zeigen. Ich habe auch so einen kleinen flexiblen Ball, den man in die Hand nehmen und zwischendurch immer mal wieder „kneten“ kann – das kann man ganz gut nebenher beim Fernsehen oder so machen.
So was bekommt man in Sanitätshäusern.

Weitere Infos gibt es auch u. a. hier:
http://www.krebsinformationsdienst.d...behandlung.php
http://www.frauenselbsthilfe.de/uplo...rebs_Lymph.pdf
http://www.dglymph.de/
http://www.lymphnetzwerk.de/

So, ich hoffe, das reicht jetzt an Infos erst mal….
Ist ja ein halber Roman geworden.
Liebe Grüße,
Czilly
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