Hallo Steffi,
Zitat:
Zitat von KGM
wir denken das sie überfordert war.. meine 2 waren nach Schule und Kiga dort bis ich sie nach der Arbeit abgeholt habe. Hab dann anderweitig Betreuung gesucht.. als Unterstützung.. von ihr wurde das dann anders aufgefasst.
Tja.. seitdem bin ich abgeschrieben.
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also war Euer Kontakt bis Januar diese Jahres noch relativ gut bzw. zumindest häufig? Deine Mutter hat Deine beiden Kinder nach Schule und Kiga betreut, Du hast Deine kids dort abgeholt, also Deine Mutter jeden Tag gesehen.
Und nun, nachdem Du eine andere Lösung für die Kinderbetreuung gefunden hast, weil Du gedacht bzw. gemerkt hast, daß Deine Mutter mit dieser Aufgabe überfordert sei, nun hat sie Dich quasi "abgeschrieben"?
Vielleicht hat sich Deine Mutter mit der Aufgabe der Kinderbetreuung damals ja einfach ein wenig zuviel zugemutet? Zudem sie da gleichzeitig auch noch die Belastung zu tragen hatte, daß ihr eigener Sohn schwer krank war.
Evtl. ist sie nun einfach ein wenig gekränkt darüber, daß Du das erkannt hast, was sie vermutlich selbst nicht wahrhaben wollte, nämlich daß sie zu dem Zeitpunkt gar nicht dazu in der Lage war, Deine Kinder adäquat zu betreuen.
Falls das also die Ursache Eueres Mutter-Tochter-Problems wäre, wäre es echt verständlich und sicherlich auch lösbar.
Liebe Steffi, Du kommst hier im Forum sehr reflektiert und klar denkend rüber. Ich könnte mir gut vorstellen, daß Du längerfristig auch dazu in der Lage bist, den Konflikt mit Deiner Mutter zu lösen.
Ich vermute, daß Deine Mutter derzeit völlig verletzt und am Boden ist. Wahrscheinlich hat sie momentan das Gefühl, ihre beiden Kinder (Dich und Deinen Bruder) verloren zu haben. Vermutlich reagiert sie deshalb auch so krass und wenig nachvollziehbar.
Aber ich denke, wenn Du immer wieder mal ein wenig auf sie zugehst und ihr klarmachst, daß Du ihr ihre Enkelkinder nicht weggenommen hast, sondern zum Besten aller Beteiligten eine andere Lösung der Kinderbetreuung gesucht hast, dann habt Ihr beide gute Chancen, wieder ein gutes Verhältnis zueinander aufzubauen.
Liebe Steffi, ich persönlich denke, das was Ihr derzeit erleben müßt, ist schwer und bitter genug. Du hast Deinen Bruder verloren, Deine Mutter ihren Sohn.
Wie gut wäre es, wenn Ihr Euch langfristig einander ein bißchen Trost und Halt geben könntet.
Es kommt ja relativ häufig vor, daß es innerhalb einer Familie heftig kracht und knirscht, wenn ein Familienmitglied todkrank wird und dann auch stirbt. Denn letzendlich schüttelt dieses Ereignis das ganze Familiengefüge durcheinander. Keiner der Familienmitglieder kann sich mehr auf die ihm gewohnte und vertraute Rolle zurückziehen. Jeder muß seinen Platz in der Familie neu finden, trotz dieser riesengroßen Lücke, die der Tod eines Familienmitgliedes in die Familie gerissen hat.
Das ist oft sehr schwierig, weil alle trauern und oft auch verletzt sind. Keine Kraft haben für diesen Neubeginn in einer anderen, veränderten Konstellation.
Aber, ich persönlich denke, daß es wichtig ist, sich darum zu bemühen. Weil man den erlittenen Verlust gemeinsam immer ein wenig leichter tragen kann.
Ganz liebe Grüße
Kyria