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Alt 20.03.2004, 21:38
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Ihr Lieben,

meine Mutter ist vergangenen Samstag, am 13.03.2004, um 18:15 Uhr verstorben. Ich war bis 17:50 Uhr bei ihr und hatte ihre Hand gehalten. Auf dem Heimweg wusste ich, dass ich meine Mama nie wieder lebend sehen werde. Kaum war ich zu Hause angekommen, hat mein Stiefvater mir auch die Botschaft überbracht, dass meine Mama eingeschlafen ist. Seit diesem Moment weiss ich nicht mehr, was ich tun soll.

Meine Mama hatte vor über 5 Jahren Brustkrebs, dann knapp 4 Jahre ihre Ruhe. Vor 1.5 Jahren wurde Leber-, Magen- und Knochenmarkkrebs diagnostiziert. Sie hatte 5 Jahre zuvor ihren Traummann kennen lernen dürfen und war am Tag der Diagnose dabei, gemeinsam mit ihrem Traummann ihr Traumhaus zu bauen. Meine Mum hatte noch 1,5 wunderschöne, glückliche Jahre. Im Dezember 2003 wurde alles anders. Sie wurde schwach, vertrug die Chemo nicht mehr und wurde nach dem Mutter-Tochter-Urlaub im Januar ins Krankenhaus eingeliefert. Dort wurde neben dem Punktieren des Wassers in der Lunge auch Lungenkrebs festgestellt. Sie wußte an diesem Tag, dass sie nicht mehr lange zu leben hat. Wir haben sie nach Hause geholt, in ihr Traumhaus und dort pflegten wir sie Tag für Tag.

Am 11.03.2004 besprach sie mit meinem Bruder und mir ihre Bestattung, ihre letzten Wünsche, etc. Am 12.03.2004 machten wir einen Beauty-Tag und ich pflege jede Stelle ihres Körpers und brachte sie zu einem Wohlsein wie sie es nicht mehr kannte. Abends war sie noch recht albern und am 13.03. wachte sie einfach nicht auf. Sie schlief den ganzen Tag, wachte 2-3 min und schlief dann wieder ein. Und dann fuhr ich um 17:50 Uhr los zu mir nach Hause und wußte, dass dies ein Abschied für immer sein wird.

Ich drehte durch, konnte weder am 13. noch am 14. wirklich schlafen. Ich wache immer auf und muss so sehr an sie denken. Am 17. war die Beerdigung. Es war das Endgültige, der Moment, den ich nie vor mir sehen wollte. Mein Opa und mein Bruder waren die Starken, dabei bat meine Mum doch mich, auf beide aufzupassen. Und ich, ich bin in einem Loch und komme nicht mehr raus. Ich möchte nicht mehr zur Arbeit, habe keine Lust etwas zu unternehmen und würde am liebsten nur bei ihr am Grab sein.

Was kann ich nur tun? Warum tut dies alles so sehr weh? Warum musste sie mit 56 Jahren uns verlassen? Ich bin 32, ledig und kinderlos und hinterfrage derzeit, ob mein Partner der Richtige ist, ob die Karriere wirklich mein Leben ist. Ich hinterfrage jeden einzelnen SChritt und Handgriff, weiss nicht mehr ein und aus. Eigentlich weiss ich nur noch eines:

ES TUT SOO WEH UND MEINE MUM FEHLT MIR SOOOOO SEHR!!!

Tine
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