Erstmal hallo an alle hier

Ich habe keinen Thread gefunden der zu meinem Problem passen würde also poste ich hier und hoffe auf Antworten.
Meine Krankheitsgeschichte steht unten zu lesen und ich komme mir hier mit meinem Beitrag fast undankbar vor.... trotzdem belastet mich die Sache unheimlich und ich hoffe auf diesem Wege Verständnis zu bekommen für etwas das Menschen die noch nie an Krebs erkrankt waren leider nicht (oder nur teilweise) nachvollziehen können.
Seit August 2003 gelte ich als geheilt, bin gleich darauf 3 Wochen zur Kur und habe im September meine Ausbildung zur Bürokauffrau begonnen. Ein Jahr lang ging alles gut, doch dann hatte ich alle möglichen Krankheiten (war praktisch nur noch krank). Die Ärzte erzählten mir etwas von wegen der Körper muss die Krankheiten wieder lernen und Antikörper dagegen bilden, mein Immunsystem wäre ähnlich dem eines Säuglings.... Also gab ich mich geschlagen und da ich auch in der Berufsschule so viel verpasst hatte wiederholte ich das 2te Lehrjahr freiwillig und hatte zwischendurch 2 Monate Pause zum durchatmen...
Im 3ten Lehrjahr lief erst alles ganz normal, von einem Tag auf den anderen wurde ich antriebslos und von Tag zu Tag depressiver... Es folgten einige Besuche beim Neurologen und daraufhin ein 3-monatiger Aufenthalt in einer Psychiatrischen Fachklinik... während dieser Zeit wurde ich von einer Klassenkammeradin mit dem entsprechenden Schulstoff versorgt, so dass ich dann auch meine Abschlussprüfung schreiben konnte und sie mit ach und krach bestand....
Nach meiner Ausbildung wollte ich als Bürokauffrau arbeiten und habe viele Bewerbungen geschrieben, 2 Vorstellungsgespräche geführt und 2 mal zur Probe gearbeitet.... Beide male lief es total super und beide male kam kurz darauf ein Anruf von wegen ich hätte sehr gute Chancen auf den Arbeitsplatz mit viel Lob und drumherum.... leider kam aber auch beide Male die Frage was ich denn in der Lückenzeit in meinem Lebenslauf getan hätte.... einmal redete ich offen über den Krebs und die dadurch vergagene Zeit und einmal verschwieg ich es.... Beim ersten mal wurde ich abgewiesen mit der Aussage sie können mich nicht einstellen denn es bestehe ja das Risiko das ich einen Rückfall erleiden und dadurch als Arbeitskraft ausfallen könnte..... Beim zweiten mal hieß es ich sei nicht ehrlich gewesen und das sei keine Basis für eine Zusammenarbeit.....
Ich entschloss mich weiter auf die Schule ( Berufsoberschule) zu gehen und habe diese dann 2008 Begonnen. Das erste Jahr verlief auch noch ganz normal...
Jetzt, im zweiten Jahr musste ich die Schule im Februar abbrechen weil die Psyche nicht mehr mitspielt..... Mein Psychologe meinte es wären Defizite des Selbstwertgefühles vermischt mit Angststörungen die beide vom Krebs und der Behandlung ausgelöst worden seien..
Es tut mir leid wenn ich mit diesem Beitrag irgendjemandem die Hoffnung auf ein glückliches Leben nach der Chemo nehme, ich bin mir sicher das es nicht immer so laufen muss, vielleicht habe ich auch einfach nur ganz großes Pech.
Ich frage mich mittlerweile einfach nur noch warum ich mich auch so viele Jahre nach der Chemo immer noch mit ihren Spätfolgen rumschlagen muss, sei es nun im finanziellen, im körperlichen oder gar im psychischen Sinne.
Hat irgendjemand hier ähnliches Erlebt? Ist das Leben nach der Chemo denn wirklich immer glücklich und sorgenfrei?
Bitte helft mir denn die Hoffnung auf ein schönes, wenigstens teilweise unbeschwertes Leben war das was mich damals überleben lies.
Gaanz liebe Grüße und allen die sich noch in der Behandlung befinden noch ganz gaanz viel Glück
Lilaloona