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Alt 10.06.2010, 11:45
sabsimarie sabsimarie ist offline
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Standard AW: Brustkrebs, uns hat es erwischt

Hallo liebe HüFlus,

ich bin nicht ausgezogen und auch nicht verschollen, in kein Loch geplumpst oder ähnliches.
Es war einfach nur eine anstrengende Woche.
Bevor ich jetzt versuche alles nachzulesen, melde ich mich erstmal.
Am Samstag hat Herr H. angefangen, das Badezimmer auseinander zupflücken. Er stellte vorsichtshalber im ersten Stock auch den Strom ab, so dass auch der PC nicht funktionierte.
Am Sonntag war Sport und eine Geburtstagsfeier angesagt.
Montag erstmal arbeiten und als ich nach Hause kam, fand ich meine Wohnung mit einer weißen Staubschicht wieder.
So sah es während meiner Püderzeit nicht aus.
Mal eben die Fliesen abhauen, bedeutet in diesem alten Haus, das sich der gesamte Putz gleich mit verabschiedete. Handwerker nicht in Sicht.
Dienstag: Handwerker wieder nicht in Sicht. Weiter restlichen Putz abgekratzt und dann versucht ein bisschen Sauberkeit wieder herzustellen.
Mittwoch: Ich habe euch von meinem Nachbarn erzählt, der nach Darmkrebs jetzt Lungenmetas hat. Es geht ihm zurzeit ganz gut. Er liegt noch im Krankenhaus und bekommt nächste Woche Chemo in Tabl.-Form.
Aber meine Nachbarin hat am Freitag einen Anruf bekommen, das ihr 41 jähriger Sohn, in Osnabrück lebend, einen Tumor im Wangen-Kieferbereich hat mit Befall der Lymphknoten im Hals.
Dazu muss man sagen, dass ihr Sohn gehörlos ist und eine leichte geistige Behinderung vorliegt. Er lebt seit 20 Jahren in Osnabrück, ca 150 km entfernt, in einem Wohndorf für Gehörlose.
Sie war völlig verzweifelt und da sie niemanden sonst hat, bin ich mit ihr gestern nach Osnabrück gefahren und war dann mit ihr und, ich nenn ihn mal Chris, im Krankenhaus.
CT, Ultraschall, OP-Vorbereitung u.s.w. . Es dauerte Stunden. Heute wird bei Chris eine Biopsie gemacht, aber man geht schon zu 90% davon aus, das es ein Karzinom ist.
Chris ist total lieb und vertraut den Ärzten. Er kann sich halt nicht verständigen und durch seine geistige Behinderung einfach nur vertrauensvoll wie ein Kind.
Er weiß nicht, was auf ihn zukommt, aber er isst und schläft gut, da er ja auch nicht versteht, was diese Krankheit bedeutet. Hört sich blöd an, aber ist vielleicht auch ein Vorteil.
Ich war dann erst gestern spät abends wieder zu Hause.

Also meine mir sehr wichtigen HüFlus, ich vergesse euch nicht. Aber im Moment bin ich in so vielen Dingen eingespannt, das ich kaum Zeit für irgendetwas finde.
Heute Morgen bummle ich ein paar Überstunden ab. Heute Nachmittag geh ich dann arbeiten.
Ja und morgen beginnt dann mein Wellness-Wochenende. Also werdet ihr weiter ohne mich auskommen müssen.
Ich denke an euch

Sabsi
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