AW: Brauche Hilfe!!!
Liebe Heike,
nur zu gut kann ich dich verstehen. Doch wie dich trösten? Das Wenige, was man tun kann ist, dir zuhören und dir die Gewissheit geben, dass du hier immer ein offenes Ohr und vor allem Verständniss findest.
Ich weiss, dass dir das, was Sarah gesagt hat, auf den Moment sehr weh getan hat. Du hättest, genau wie ich meine Myriam, deinen Mike viel lieber im Arm als im Herzen. Sie kann nicht verstehen, was in dir vorgeht, doch sie hat dir mit ihren Worten in diesem Moment die Unumkehrbarkeit der Ereignisse ins Gedächtnis gerufen. Ich hoffe, sie kann dir noch einige solche Dinge sagen oder zeigen. Ich denke, du verstehst, was ich meine?
Meine beiden Zwerge haben mir sehr viel gesagt und gezeigt, was ich ohne sie niemals verstanden hätte. Junge Menschen und vor allem kleine Kinder haben noch eine unverfälschte, natürliche Art, mit dem Tod um zu gehen. Wir können sehr viel von ihnen lernen.
Wir verbogenen Erwachsen müssen nur hinschauen und dürfen es nicht als kindliches Unverständniss abtun. Wir müssen dazu runter von dem hohen Ross, alles zu wissen und alles zu können. Wir wissen nichts. Unser Wissen um das Leben und den Tod besteht aus aus einer Mülltonne voller Halbwahrheiten, fremdem Gedankengut, Lügen und aufgepfropften Konventionen. Wenn es hoch kommt, dann ist diese Tonne mit eigenen Überlegungen und Rückschlüssen aus dem ganzen Inhalt gedeckelt. Am Besten, man stellt sie nächste Woche mit den anderen an die Strasse und lässt sie leeren. Das wäre der Anfang einer schweren, endlosen Aufgabe. Doch die lohnt sich!
Alles Liebe euch Dreien
Helmut
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