Erfahrungsaustausch, Teil 2
Hallo Tina!
Das sind ja Sachen! Ich bin auch mal gespannt.
So, gestern und heute waren wir (meine Eltern und ich) also bei den diversen Ärzten. Meine Mutter muss noch vor Ostern operiert werden, Termin ist jetzt der Donnerstag vor Ostern. Montag muss sie aber schon ins Krankenhaus, weil die OP-Vorbereitung wohl so lange dauert: Der eine Tumor (4,5 cm) sitzt sehr eng, wenn nicht sogar direkt am Enddarm, so dass es möglich sein kann, dass ein Teil von Darm auch entfernt werden muss und möglicherweise sogar ein künstlicher Darmausgang gelegt werden muss. Bei der Milz ist es noch nicht sicher, ob sie raus muss oder bleiben darf (?! - klingt alles etwas komisch, als ob Nummern gezogen werden!), das wird man dann während der OP sehen. Während der OP wird Tumorgewebe für einen Chemosensibilitätstest entnommen werden und zum Onkologen gebracht. Der hat übrigens seine Praxis jetzt hier bei uns in Bonn, das ist der Arzt, der an der Uni Köln an diesem Chemosensitivitätstest geforscht hat, quasi "der hat's erfunden"! Was'n Glück! Naja, Kostenübernahme ist noch nicht geklärt... Bei diesem Onkologen werden wir auch die Chemo machen, je nachdem, was der Test ergibt. Wahrscheinlich Carboplatin/Taxol, hat beim letzten Mal auch gut geklappt und die eine Infusion hatte ja immerhin 2,5 Jahre vorgehalten. Vorher muss sie sich aber erst von der OP erholt haben, das wird wohl gar nicht so leicht sein. Immerhin wurde uns ein weiterer Arzt in Köln empfohlen, der berät einen für 40 Euro ausführlich über Begleittherapien während der Chemo (Ernährung, Selen, Mistel und so was), was ja auch nicht unwichtig ist. Einen Termin werden wir vor Montag aber nicht mehr schaffen, aber wir sollen uns noch aus der Klinik melden, sobald absehbar ist, wann meine Mutter entlassen werden kann. Der hat auch ein Buch darüber geschrieben, das richtig gut sein muss, ist nämlich nirgends zu kriegen, weil vergriffen. Am 28. April 2004 kommt aber eine Neuauflage, ist ja bald.
So weit von uns.
Diese Kostenübernahme-Geschichten machen mich auch wahnsinnig. Das man sich damit auch noch rumschlagen muss, finde ich 'ne Zumutung. Nicht dass es was bringt, aber mir hat es gutgetan als ich meinem Frust Luft gemacht habe und eine lange Beschwerde-Mail an die neue Patientenbeauftragte der Bundesregierung geschickt habe.
Aber ich verstehe schon, dass man für solche Kämpfe auch keine Kraft mehr hat. Ich erkläre mich aber gerne bereit, mich für jeden einzusetzen, der sich selbst nicht darum kümmern kann.
Tina, ich bin gespannt auf Deine Neuigkeiten!
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass alles ein Missverständnis ist (so was kann's doch gar nicht geben, oder?!).
Liebe Grüße,
Karin
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