Thema: KaffeeKlatsch
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Alt 04.08.2010, 19:49
Zumsel78 Zumsel78 ist offline
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Beiträge: 457
Standard AW: KaffeeKlatsch

Hallo Mädels,

ich bin ehrlich gesagt mehr als enttäuscht über die gebündelte Attacke gegen die "Paplerinnen" hier im Forum.
Keine "von uns" ist hier, um jemanden zu vertreiben, geschweige denn die virtuelle Plattform zu vereinnahmen, um eine KREBSVORSTUFEN-Gemeinschaft zu etablieren.

Ich frage mich ernsthaft:
1) Ist hier nicht Platz für uns alle?
2) Wird hier jemand gezwungen Beiträge, die nicht zur eigenen Krankheitsgeschichte passen oder der eigenen Vorstellung von einem Krebsforum nicht entsprechen, zu lesen oder gar darauf zu antworten?
3) In welcher Phase der Krankheit fängt die Berechtigung an, sich hier aufzuhalten, oder besser: als Userin "akzeptiert" zu werden?
4) Wer "darf" darüber befinden, ob eine Frau mit PapIIID ein Jammerlappen ist oder warum sich eine andere eine CIN I nachkonisieren lässt?
5) Sollte man einer verängstigten Frau, die im Web nach Pap, Konisation & Co. googelt etwa vorwerfen, dass sie nach ein paar Minuten hier landet und sich Hilfe und Antworten erhofft, auch auf die Gefahr hin, dass dabei die ein oder andere Frage zum zigsten Mal gestellt wird?

Hier im Forum bewegen sich täglich tausende von Menschen mit tausenden Krankheitsgeschichten, und damit natürlich auch tausende verschiedene Charaktere. Jede Frau geht mit ihren gesundheitlichen Problemen anders um: Die eine ist stark, sie haut so schnell nichts aus den Socken. Eine andere ist total ängstlich und überfordert, sieht ihr Leben den Bach runtergehen - auch wenn es sich dabei "nur" um einen schlechten Pap-Wert handelt. Die nächste ist absolut abgeklärt, sieht den Tatsachen ins Auge und ist vielleicht Stütze und Hilfe für viele andere Userinnen.

Ich schlage vor, dass wir alle mehr Toleranz gegenüber unseren Mituserinnen üben, ohne sie schon im ersten Post zu verurteilen und virtuell die Augenbrauen hochzuziehen. Ist es fair Frauen, die auf der Suche nach Austausch hierher kommen damit zu "begrüßen", dass sie doch froh sein sollten keinen Krebs zu haben und sich nicht so anstellen sollen?
Ich bin mir sicher, dass das ALLE Nur-Pap-Frauen wissen und auch unendlich dankbar und froh darüber sind, dass sie rechtzeitig in Behandlung kommen/gekommen sind. Und trotzdem haben Sie Ängste, vielleicht auch Panik und sind voller Sorgen. Für jene Frauen ist der aktuelle Zustand wahrscheinlich der bisher Schlimmste in ihrem Leben. Ist das nicht verständlich? Darf man diese Frauen wirklich dafür klein machen, dass sie nicht wissen, wie sich eine Frau fühlt, die eine schwere, schmerzvolle und lange Krebstherapie hinter sich hat?

Erlaubt mir bitte eine weitere explosive Frage: Muss sich eine "Paplerin" wirklich dafür entschuldigen, keinen Krebs zu haben und hat sie deswegen weniger Anrecht sich hier auszutauschen? Kann sie nicht auch Stütze und Freundin sein, für eine Frau, die diesen schweren Weg gehen muss?

Ich finde es wirklich mehr als schade, dass es überhaupt zu solch einer in meinen Augen völlig absurden Diskussion kommen musste.

So, jetzt könnt ihr auf mich einschimpfen. Aber das konnte ich als "Pap-Frau" so nicht stehen lassen und vielleicht hat die ein oder andere hier ein bisschen Verständnis dafür...

Zumsel
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"Egal, wie beschwerlich das GESTERN war, stets kannst du im HEUTE neu beginnen." Buddha

Geändert von Zumsel78 (04.08.2010 um 20:57 Uhr) Grund: Ergänzungen
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