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Alt 12.08.2010, 22:28
mahanuala mahanuala ist offline
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Standard AW: Lesbische Frauen mit Brustkrebs

hallo sousha

ich denke ich werde auf manche sachen hier,
auf manche falls es für dich okay ist per pn
antworten

also nun zu dem was ich hier beantworten möcht
direkt zu beginn der erkankung hab ich nur an sterben gedacht, d.h. befürchtet, daß sie stirbt.
ich hab ihre neue gyn gefragt, ob wir gleich ne weltreise buchen sollen oder ob es lohnt zu behandeln.

und klar hatte ich angst daß sie leiden muß.
an pflegebedürftigkeit habe ich nicht gedacht eher so:
leiden und sterben.

für mich hat sie sich in der krise eigentlich so verhalten wie sie im prinzip strukturell immer ist:
eher entproblematisierend, verleugnen beunruhigender realitäten und dem medizinischen gegenüber *augen zu und durch*
die selbe *arbeitsteilung* wie im restlichen leben:
ich mache mir sorgen und denke voraus und sie macht auf unerschrocken

die informationen die von ihjr kamen/kommen sind wie auch sonst eher spärlich...sie ist nicht so der introspektive typ.

wie gesagt, ich weiss bis heute nicht, ob sie manches nur gemacht hat weil ich zugeraten habe....

ich befürchte sie ist sich oft selber eher ein rätsel.
am anfang spielte der krebs natürlich eine massive rolle,schließlich war er durch op, chemo und bestrahlung auch erst mal allgegenwärtig.

danach ist es eher so, daß immer wenn nachsorge ansteht, anstand, das ganze thema hochkochte...oder wenn sie eine erkältung hat/hatte und der husten nicht weggeht....oder sie hat nachsorge so direkt vor eine größere auslandsreise gelegt, daß jeder auffällige befund, der abgeklärt werden müßte die reise in den sand gesetzt hätte.

da wurde deutlich, daß sie einfach ohne nachdenken sowas macht und sich selbst mit so harmlosen realitäten wie *ein befund muß weiter abgeklärt werden*....nicht beschäftigen will.

oder sie hat die nachsorgeuntersuchungen auf drei wochen verteilt...und ich hab wochenlang schlecht geschlafen, sie auch, aber sie schob es aufs tamoxifen

über solche sachen haben wir schon oft gestritten.

schwierig fand ich auch, das hab ich an anderer stelle schon mal geschrieben, daß ich das ganze erste jahr als person nicht mehr existent war. alle haben immer nur nach ihr gefragt.
nicht dass ich ständig nach meiner befundlichkeit gefragt werden möchte, ist mir auch eher peinlich...
....ich fand es nach geraumer zeit nur ziemlich ätzend, daß ich z.b. einen freund traf und anstatt wie sonst zu reden ging es immer nur um sie, egal ob ich streß im job hatte oder was auch immer....mich gab es nicht mehr
den abschuß hat mein schwuler steuerberater gebracht, der fand mich regelrecht materialistisch, daß ich nach steuerlichen sachen bzgl erkrankung gefragt habe und hat mahnende worte gesprochen, daß jetzt nur die gesundheit mener *gattin*im vordergrund stünde.....

allerdings hat er sie selbst kein einziges mal angerufen um sie zu fragen wie es ihr geht...(sie kannte ihn übrigens vor mir)

in den angehörigenforen war es oft extrem schwierig, denn die meisten angehörigen dort sind die aufopferung selbst und sind mitunder bereit ihr ganzes eigenes leben zu vergessen, sprechen sich gegenseitig mut zu ggf. auch jede aggression des/der erkrankten auszuhalten...da kam ich mir auch wie eine exotin vor

allerdings hat sie auf mein drängen hin ne psychoonkologin aufgesucht...das war hilfreich, für uns beide, die frau war supergut, soweit sie drüber berichtet hat.

soweit erst mal...wie läuft das denn bei euch?
und...eine sache schreib ich noch per sms...nein *lach* nicht das mit dem sex...dazu schreib ich gar nix

grüße aus dem norden
mahanuala
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once you have tasted filght,
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