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Alt 27.08.2010, 15:15
Mottema Mottema ist offline
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Standard AW: Warten oder starten (foll. NHL I/4A)

Hallo Ihr Lieben,
es tut gut, dass Ihr da seid! Ich habe Eure Antworten gelesen und es liefen und liefen die Tränen, bis sich der ganze innere Stau gelöst hat.
Liebste Angie, Engelchen, es tut mir so Leid, dass auch Dich der Blues in seinen Fängen hat. Ja, ich reiche Dir meine Hand, gemeinsam läßt sich die Angst leichter ertragen. Ich versuche auch, mein Leben Scheibchenweise zu leben und nicht zu weit nach vorne zu blicken. Wie ein Arzt von mir mal so treffend sagte: "Das Damoklesschwert, das über uns allen hängt, ist bei Ihnen nun sichtbar geworden".
Garantien hat das Leben, leider, nicht - für uns alle, auch die Gesunden. Auch wir können noch unsere Enkel kennenlernen, das ist nicht ausgeschlossen. Was bleibt, ist die Hoffnung und das Leben in diesem Moment. Und eigentlich ist diese Angst dann dumm, denn sie vergiftet das Kostbarste, was wir haben: unsere Lebenszeit im Hier und Jetzt. Und doch packt sie immer wieder zu, ich bin dünnhäutiger geworden. Lass uns gemeinsam das Licht wiederfinden!
Danke, liebe Ina, für Dein Licht! Musik hilft mir immer sehr. Es beschämt mich direkt ein bißchen, dass Dir meine Last weh tut, wo ich doch so viel weniger tragen mußte als Du. Ich bin so froh, dass Deine OP gut verlaufen ist, habe mitgezittert und wünsche Dir weiter alles erdenklich Gute!
Liebe Nati, auch Dir ganz vielen lieben Dank und ein dickes Kraftpaket zurück. Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du Dich bald wieder berappelst und es leichter wird.
Es tat gut, alles mal raus lassen zu können, denn irgendwie fehlt dafür oft der Platz in meinem mit Familie und Beruf schon übervollen Leben. Da ist kein Platz für die Krankheit, was gut ist - aber auch nicht genug, um die Ängste zu verarbeiten. Das will ich nun ändern, ich weiß nur noch nicht wie.
Auf jeden Fall ist mir klar geworden, wie sehr ich mich in letzter Zeit unter Druck gesetzt habe, Dinge besonders gut zu machen. Mit dem Hintergedanken, dass es vielleicht keine weitere Gelegenheit geben wird, dann einfach die Kraft fehlen könnte.
Ich will wieder mehr genießen, was ich tue, und mir bewußt sein, wie wertvoll dieser Tag, diese Stunde, diese Minute ist.

Euch allen wünsche ich nur das Allerbeste,
Eure Motte
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Wenn ich wüßte, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen (nach Martin Luther)
Vielleicht würde ich doch in seinem Schatten sitzen und frischgebackenen Apfelkuchen essen...
Diagnose 2007: Follikuläres Lymphom Grad 1, Stadium 4A, Watch & Wait
Therapie 2011: R-Bendamustin + Cyclophosphamid, Stammzellsammlung
Schwere Neutropenien bis 8 Monate nach Therapieende
Komplette Remission und immer mehr Kraft

Geändert von Mottema (19.10.2010 um 23:33 Uhr)
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