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Alt 13.09.2010, 16:52
Reinhard Reinhard ist offline
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Registriert seit: 03.02.2009
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Hallo Christel,

ich denke, darüber reden, das bringt Erleichterung. Sich den Frust mal von der Seele zu schreiben und wissen, daß die anderen einen verstehen, weil es ihnen auch so geht und man nicht allein ist!

Die Frage wofür stelle ich mir auch ab und zu. Ich hoffe dann, spätere Patienten mögen von den mit mir gemachten Erfahrungen profitieren.

Wenn es ans Sterben geht, wäre ich gerne mein Hund. Eine Spritze zum Einschlafen, die zweite zum nicht mehr Aufwachen.
Nur als Möglichkeit, so wie der Kotzeimer am Bett, wenns mir übel ist. Steht er zur Verfügung, brauche ich ihn meist nicht.
Durch Fentanyl und was weiß ich noch hatte ich mal schlimme Horrorvorstellungen, die mich heute noch verfolgen. Das war nicht lustig und ich habe Angst, das noch mal erleben zu müssen!

Daß ich fremdbestimmt dahinvegetiere, befürchte ich nicht. Bisher konnte ich mich immer durchsetzen und sollte das mal nicht mehr der Fall sein, bekomme ich es wahrscheinlich nicht mehr mit. Als es mir so ganz schlecht ging, wollte ich zur Chemo und bekam meine Chemo auch, weil ich immer unmissverständlich gesagt habe, was ich will.
Ich stellte nie in Zweifel, daß ICH im Mittelpunkt stehe, nicht ein Angehöriger, nicht ein Arzt und auch nicht die Krankheit.

LG Reinhard