Follikuläres Lymphom
hi eisen,
es ist wohl häufig ein problem, dass ärzte geschwollene lymphknoten nicht ernst nehmen. mein hausarzt hatte auch zuerst etwas anderes vermutet. jedoch war er sich mit mir einig, nach dem ausschlussprinzip weiter vorzugehen. er hat mich weiter zum radiologen und dann zur entnahme des lymphknotens geschickt. vielleicht schreibst du den ärzten mal einen "netten" brief, in dem du noch einmal schilderst, mit welchem anliegen du bei ihnen warst, was sie dazu gesagt haben und was letztenendes dabei heraus gekommen ist. sollen die doch wenigstens mal über ihr verhalten nachdenken und ein schlechtes gewissen bekommen.
wenn ich das mit den antikörpern richtig in erinnerung habe, dann besteht doch bei denen die möglichkeit der mehrfachanwendung. während die anpassungsfähigen malignen lymphomzellen im grunde nur einmal auf eine therapie "reinfallen" und dann resistenz entwickeln, können antikörpertherapien wiederholt erfolge vorweisen. gerade dazu gibt es noch so gut wie gar keine erkenntnisse.
und interessanterweise gibt es bei unserer erkrankung ganz am ende noch einmal die chance einer kurativen therapie mit der allogenen transplantation. da immer noch rd. 30% der patienten aufgrund einer zu starken abwehrreaktion verloren werden, wird diese option eben erst zuletzt eingesetzt. m. e. stellt sie jedoch so eine art "alles oder nichts-chance" dar und das wissen um diese möglichkeit macht es einfacher, in die zukunft zu blicken. hinzu kommt, dass gerade bei der transplantation beachtliche fortschritte in bezug auf geeignete stammzellen, begleiterscheinungen etc. gemacht werden.
die nachuntersuchungen betreffend sehe ich das genauso wie du. ein frühzeitig im ct erkannter lymphknoten bringt keinen vorteil, eher einen psychischen nachteil. bei mir sind die nachuntersuchungen von daher etwas wichtiger, da ich ja bestrahlt wurde, und zwar nicht zu knapp, und dadurch ein zweitkrebs möglich ist. dabei ist dann schon wieder von vorteil, frühzeitig etwas zu sehen. wobei ich mich mit meinem onkologen einig bin, nicht bei jeder untersuchung ein ct zu machen.
in vielen studien werden immer wieder alter und wohlbefinden als entscheidende faktoren für rezidivfreiheit bzw. länge der rezidivfreiheit genannt. insofern mach dir keine gedanken darüber, ob wir einen möglichen kurativen "behandlungscocktail" noch erleben. die chancen sind da und ändern können wir es sowieso nicht.
schöne grüße
frank
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