Hallo Tanja,
da gibt es ja einige Vergleichspunkte zwischen Dir und mir. Wenn auch mein spitzoides Melanom im Gesicht war

. Wie heisst es so schön ein Kopp und ein A....................

. Späßle beiseite. Auch ich habe einiges hinter mich bringen dürfen bis dieses Ding endlich entfernt wurde (alle Umstände sprachen gegen ein Melanom, eher für ein Naevus). Dann noch die Wartezeit, die mehr Zeit benötigte als damals die Entstehungszeit des Melanoms. Zwei zu eins an drei verschiedenen histologischen Abteilungen / Zentren, das es gutartig ist, um dann in einem der drei Sentinel eine Metastase zu finden. Und damit die Malignität zu untermauern. Letztendlich lag zwischen Tumorentnahme und Beginn der Interferontherapie dreieinhalb Monate, nur mal so als Anhaltspunkt. Bei mir wurde damals die Hochdosistherapie zwar angesprochen, aber mit dem Hinweis meiner doch so schlechten Prognose nicht gegeben, ich solle die Zeit lieber nutzen, denn ein Jahr Kampf würde mir nur ein Jahr bringen. Aber die Niedrigdosis hat man mir angetragen. Die habe ich dann 26 Monate gemacht. Und die Erstjahresinspektion war für den Arzt ein Highlight, denn sie hatten mit einem Besuch von mir garnicht gerechnet, schon garnicht ohne Metastasen. Du siehst, die Niedrigdosis kann sehr wohl etwas bewegen. Bei mir ist der Nutzen, nach dem Du gefragt hast, dass ich heute noch die Leute hier

und dort

ärgern kann. Klar, Probleme kamen und kommen mehr als genug zusammen, habe einiges hinter mich bringen dürfen. Von den Auswirkungen und Nachwirkungen der Operationen ganz zu schweigen

. Aber: Ich gehöre zu den Leuten, bei denen das Interferon seine Arbeit getan hat. Auch die doch sehr radikale Operation (ich habe mehrere hinter mir, aber die eine, die wird immer DIE Operation sein und bleiben) wird ihren Anteil daran haben. Und ich gehöre zu den Leuten, die von der Hochdosis nicht viel halten (nicht, weil sie mir nicht gegeben wurde, sondern aufgrund vieler von vielen Seiten kommenden Informationen und der Gedanken, die ich mir darüber machen konnte). Gottseidank darf ja jeder seine eigene Meinung haben bzw. sich seine eigene Meinung bilden.
Ich weiss nicht, ob Du die Doktorarbeit kennst, die sich genau mit diesen kleinen feinen Unterschieden zwischen Spitz Naevus und spitzoiden Melanom auseinandersetzt?
Kleiner Hinweis meinerseits noch, die Niedrigdosis ist eine anerkannte Therapie, die von den Krankenkassen als solche gezahlt wird. Zu Vergleichszwecken wird Interferon in Studien mitherangezogen, ist aber schon lange keine eigenständige Studie mehr. Die beiden Hersteller haben alle Instanzen der Anerkennung als Medikament durchlaufen. Bei einer Studie zahlt die Pharmazie die anfallenden Kosten, bei einer anerkannten Medikation die Krankenkasse auf ärztliche Verordnung.
Wünsche Dir, dass Du die für Dich richtige Entscheidung triffst, denn letztendlich wirst Du die Konsequenzen tragen müssen