AW: Haustiere - mit die beste Therapie!
Hall ihr Lieben,
Zum Thema Kaninchen kann ich auch was beisteuern.
Als die Kinder noch klein waren hatten wir Sascha, ein schwarzes Zwergkaninchen.
Tagsüber lief er frei in der Wohnung oder, bei schönem Wetter, draußen herum. Abends ließ er sich mehr oder weniger bereitwilig einfangen.
Nachts war er im Käfig, wo er sobald es anfing hell zu werden, also im Sommer so morgens um fünf, lautstark um Freilassung bat.
Er war sehr lieb, einigermaßen stubenrein und unternehmungslustig. Er fraß alles an, Teppiche, Bücher, Kabel und die Couch. in der Ecke von hinten ein richtiges Loch zum sich drin verkriechen.
Die Nachbarin beschwehrte sich, er würde ihren Blumengarten verwüsten, was ich für völlig unmöglich hielt. Er war doch so klein.
Bis ich sah, wie er in Sekunden ihre frisch gepflanzten Blumenzwiebeln in weitem Bogen durch die Luft schleuderte. Fast genau so schnell habe ich sie wieder in die Erde gedrückt, mir den Hasen geschnappt und gehofft, daß es blos keiner gesehen hat!
Sascha hatte einen Schäferhund als Freund, den er regelmäßig besuchte.
Bis zu dem Frühlingstag. Es lag noch etwas Schnee. Man sah seine Spur zum Hund hin und dann nur noch ein paar kleine Blutstropfen. Über den Winter hatte der Schäferhund seinen kleinen Freund wohl vergessen, und bis er ihn wiedererkannte war es zu spät.
Alle waren todtraurig.
Ich war zu der Zeit 500 km weit weg bei der Bundeswehr. Als ich dem Kompaniefeldwebel, der "Mutter der Kompanie", davon erzählte riet er mir spontan sofort einen Urlaubsantrag wegen eines "familiären Trauerfalles" zu stellen (Sonderurlaub), den er auch sofort bewilligte.
So kam ich wenigstens rechtzeitig zur Trauerfeier. Eine Beerdigung fand aus begreiflichen Gründen nicht statt.
Liebe Grüße Reinhard
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