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Alt 15.10.2010, 10:37
yagosaga yagosaga ist offline
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Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Guten Morgen zusammen!

Herzlichen Dank für die guten Wünsche, die Bilderbuchtipps und die guten Gedanken, die mich begleitet haben. Gestern abend um 22:30h kam ich wohlbehalten wieder zuhause an. Und in die Liste der Weltstädte, durch deren Straßenverkehr ich mich getraut habe, kann ich nun London auch noch einfügen. Der Zweck dieser Reise war - was soll es sonst sein? - die Abholung eines Fernsehers in der Nähe von Stratfort on Avon.

Die Sache mit dem Knochenszinti ist mir übrigens noch nachgegangen. In meinem ganzen Leben habe ich noch nie so gestraht wie in dieser Woche. Bei der Untersuchung wurde mir Technetium 99 gespritzt, ein künstlich radioaktiver Stoff aus einem Kernreaktor.

Hier nochmal der Test zuhause mit dem Geigerzähler, um zu erfahren, wie hoch ich radioaktiv belastet bin:

http://www.youtube.com/watch?v=Hb8VcG7Moro

Zum Vergleich ein früherer Kontrollversuch mit dem Geigerzähler ohne künstliche Radioaktivität:

http://www.youtube.com/watch?v=ayMS4A4dxiM

Die Radioaktivität war teilweise so stark, dass sie den Geigerzähler vor der Kalibrierung übersteuerte, und das "Knacken" aus dem Lautsprecher in einen lauten Pfeifton überging. Erst in über sechs Metern Entfernung vom Zählrohr schien keine nennenswerte Radioaktivität mehr feststellbar zu sein. Gestern Abend war die Radioaktivität im Körper wieder annähernd auf "Normalmaß" gefallen. Ich wurde am Dienstag vom Arzt mit der Anweisung nach Hause geschickt, keine Kinder auf den Schoß zu nehmen.

Diese Untersuchung brachte mich ins Grübeln: Kann ich wirklich ernsthaft gegen Schacht Konrad, Atommüll und Kernreaktoren sein, wenn ich mir einen radioaktiven Stoff spritzen lasse, bei dessen Produktion auch hochradioaktiver Atommüll anfällt? Ich wusste vorher, was mir gespritzt wurde. Hätte ich diese Untersuchung ablehnen müssen? Und wenn, wäre ich bereit gewesen, die Folgen zu tragen? Bin ich jetzt immer noch radikal gegen Atomkraft, aber doch ein kleines bisschen dafür, wo ich darauf angewiesen bin?

Oder umgekehrt, wie würden diejenigen reagieren, die lautstark oder stiller gegen Atommüll protestieren, wenn sie in eine lebensbedrohliche Situation kommen wie ich und auf solche Untersuchungen angewiesen sind?

Ernste Fragen!

Wer mag darauf antworten?

Mit besten Grüßen
Ecki