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Alt 16.10.2010, 07:36
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Wibbel Wibbel ist offline
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Registriert seit: 06.07.2010
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Standard AW: Für Lymphis und Angehörige

Hallo Ihr Alle,

nun hab ich mich schon einige Zeit nicht zum Schreiben aufraffen können, obwohl ich jeden Tag hier gelesen habe. Euch allen habe ich die Daumen gedrückt, mitgefühlt, mitgefiebert. Aber selber Schreiben konnte ich nicht. Irgendwie habe ich das Gefühl, wenn ich etwas aufschreibe, bekommt es noch mehr Substanz als es ohnehin schon hat. Diese Krankheit scheint wirklich Seiten an uns hervorzuzerren, die ich wirklich nicht ertrage - weder an mir noch an meinem Partner. Wobei...Partner? Ist das der Partner, den ich hatte, der nun jeden Anruf, jeden Weg, jede Befindlichkeit auf mich abwälzt? Der mir mit zynischem Ton Vorhaltungen macht wo ich den bliebe( natürlich nur, weil er sich solche Sorgen um mich macht), wenn ich mal nicht unverzüglich nach einem Termin Zuhause bin? Ich halte das nicht mehr aus, weiß aber dass es natürlich an mir ist, Grenzen zu setzen. Nun hieß es letzte Woche, die Transplantation rückt in greifbare Nähe, ein Spender ist gefunden. Ich habe mich irrsinnig gefreut, nicht nur über den Spender, sondern - hier schreibe ich es mal ganz deutlich: darauf, dass er "weg " ist. Dass sich andere Kümmern, etwas weniger Verantwortung zu haben usw.
Die Ernüchterung folgte aber gestern beim Termin in Essen: Er muss noch weiter therapiert werden, evtl. mit Wechsel der Chemo, damit die Transplantation überhaupt möglich ist.
Meinen Alltag finde ich mittlerweile nur noch belastend, ich komme nicht mehr gerne nach Hause, finde keine Möglichkeit mich mal dem Ganzen zu entziehen.
Ach ja Hilfe bei einer Psychologin habe ich gesucht/ gefunden, aber es läuft gerade so viel auf, dass ich nicht mehr weiss, wo ich anfangen soll.

Danke für's zuhören, Eure Wibbel
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