AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom
Hallo liebe Foren- Teilnehmer,
ich heiße Eva und bin seit heute neu hier im Forum. Ich habe mich hier angemeldet um meine Geschichte mit anderen zu teilen, Informationen zu sammeln und Hoffnung sowie Trost zu finden.
Worum es bei mir geht:
Mein Vater leidet seit mehreren Monaten an starken Halsschmerzen, die auch in Ohrenschmerzen übergehen. Er verträgt schon lange nicht mehr alles Speisen, in seit zwei Wochen häufig müde und hat bereits ca. 5kg abgenommen. Meine Mutter und er sind bereits bei vielen Ärzten gewesen. Vom Hausarzt, und einem CT über den HNO-Arzt bis zur HNO- Klinik in Bielefeld, wo man ihm Anfang August lapidar mit einem Refluxbefund nach hause geschickt hat- ohne Gewebeprobeentnahme. Nachdem die Medikamente aber nicht anschlugen und mein Vater immer stärkerer Schmerzen bekam, folgte Ende September eine weitere Untersuchung. Eine Magen- Darm- Spiegelung: ohne Befund.
Meine Eltern und ich haben bereits anstrengende Wochen hinter uns... meine Mutter vereinbarte letzte Woche einen Termin bei einem Internisten (Gott sei Dank), der dann sofort ein MRT angewiesen hat. Dieses fand am Mittwoch statt. Befund:Auffälligkeit im Mundraum, unter den Schleimhäuten. Der Arzt sagte sofort dass es wahrscheinlich ein Tumor sei.
Was dann gefühlsmäßig passiert muss ich hier ja keinem erzählen....
Der nächste Schritt war nun gestern die Vorstellung in der UNIklinik Münster, HNO Abteilung. Der Arzt hat den Verdacht vorerst bekräftigt. Am Montag wird meinem Vater eine Gewebeprobe entnommen und dann alles Weitere besprochen. Natürlich in diesem Zuge dann auch die Lunge und der Bauchraum untersucht, ob der Krebs bereits gestreut hat.
Ich denke, dass ich momentan die schlimmste Zeit meines Lebens durchmache. So eine Angst hatte ich noch nie. Ich bin Einzelkind und versuche seit gestern Offen und Hoffnungsvoll mit dem Thema umzugehen. Meine Mutter ist am Boden zertsört, im Schockzustand und es fällt ihr schwer momentan Hoffnung zu schöpfen.
Mein Vater, eher ein rationaler Mensch, der viel mit sich alleine ausmacht, war gestern sehr still. Er hatte immer noch Hoffnung, dass es vielleicht doch nur eine Entzündung o.Ä. sein könnte.
Gott sei Dank konnte ich mir spontan Urlaub nehmen. Ich wohne und arbeit seit Sommer diesen Jahres 150 km entfernt von meinem Elternhaus. Im Moment arbeite ich die letzten Dinge im Büro ab. Nächste Woche kann ich meine volle Konzentartion uns als Familie und der Gesundung von Papa schenken.
Der Arzt in Münster hat uns wirklich gut erklärt was er annimmt und deutlich gemacht, dass diese Krebserkrankung gut behandelbar ist. Natürlich muss man weitere Untersuchungsergebnisse abwarten.
Mein Vater wird am Sonntag 61 Jahre- das darf noch kein Alter zum sterben sein. Und darum kämpfe ich.
Aber ich habe so große Angst davor, dass die Ärzte uns sagen könnten, dass der Krebs bereits gestreut, bzw. zu sehr gestreut hat. Schließlich hat mein Vater die Schmerzen nicht erst seit gestern.
Ganz abgesehn davon weiß ich auch noch gar nicht wie es die nächsten Wochen/ Monate weitergehen soll. Ich bin Einzelkind und will meine Eltern natürlich unterstützen. Wie regel ich alles mit der Arbeit? Aber eines ist klar: meine Familie geht vor. Gott sei Dank habe ich auch einen sehr verständnsivollen Mann, der mich versteht, mir Mut und Hoffnung macht. Sonst könnte ich auch nicht die ganze Zeit so stark zuhause sein. Meiner Mutter geht es sehr schlecht. Sie hatte vor ein par Jahren einen Schlaganfall und wir müssen aufpassen, dass sie nicht daran "umkippt".
Und wie es meinem Vater wirklich geht? Ich weiß es nicht. Ich denke, dass auch er geschockt ist. Auf der anderen Seite hilft ihm sicherlich seine Rationalität und ich weiß, dass er mit uns noch Einiges erleben möchte.
Oh je, nun habe ich aber Einges geschrieben.....
aber es tut gut die Dinge mitzuteieln und vielleicht hat Jemand von Euch gute Ratschläge für mich und Erfahrungen mit der UNIklinik Münster??
Es grüßt Euch herzlich
*Eva
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