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Alt 23.10.2010, 16:54
Moppel125 Moppel125 ist offline
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Standard AW: Wie sag ichs meiner Familie und Freunden?

Hallo Katharina,
gerade mit Deiner Vorgeschichte kann ich Deine Ängste und Sorgen irgendwie verstehen. Trotzdem möchte ich mich der Meinung meiner Vorredner/innen uneingeschränkt anschließen. Leider ist auch in der heutigen Zeit das Thema "Krebs" immer noch tabuisiert. Ich kann auch nicht als Angehöriger schreiben weil ich selbst damit zu tun habe. Ich habe aber erlebt dass ich dieses "Mitleid", die Stille und das Entsetzen hinterher, sehr gut mit Aufklärung bekämpfen konnte. Niemand beschäftigt sich gerne mit Krankheiten, mit Krebs erst recht nicht. Für die Generation meiner Eltern, Tanten und Onkels ist Krebs immer noch gleichbedeutend mit Friedhof. Und teilweise hält sich diese Meinung -mangels Aufklärung- noch immer.
Ich habe "es" meinen Verwandten, meinen Freunden und Kollegen erzählt. Am Anfang sehr zögerlich. Aber ich war vorbereitet. Ich konnte ihnen erklären was mit mir los ist, was gemacht wurde/wird, und was eventuell noch kommen könnte/wird. Und vor allem, dass ich selbst von einer Heilung überzeugt bin.
Das nimmt jedem Anflug von "Ach Gott, wie schlimm. Du Armer" sofort jeglichen Wind aus den Segeln. Ich arbeite in einer Tagesstation für sozial Benachteiligte. Selbst mit den Besuchern kann ich darüber mittlerweile offen reden. Und bei keinem hatte ich das Gefühl von Mitleid; eher wie Angie sagte Mitgefühl und Interesse wie es mir geht. Verständnis bei den Kollegen, wenn ich mal einen schlechten Tag hab, oder mal eine mehr rauchen gehe als üblich. Eine freundliche Nachfrage wie es ausschaut. Und und und
Klar ist das ein riesen Schritt. Aber wenn Du die Menschen, denen Du Dich öffnen möchtest, mit genügend Informationen ausstattest, dann werden sie mit der Situation viel besser umgehen können; und du wirst die Art Unterstützung bekommen die Du möchtest.
Lieben Gruß und erfolgreichen Kampf
Micha
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