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Alt 26.10.2010, 18:36
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GreenEye1972 GreenEye1972 ist offline
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Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Hallo vis_a_vis!

Danke für Deine lieben Worte! Ich schäme mich immer noch nicht wegen meiner Gedanken, aber ich schäme mich vor Dir! So sehr hier jeder einzelne - jeder auf seine Weise - sein Päckchen zu tragen hat, so können wir wohl alle samt nur von Dir lernen. Nachdem, was Du selbst hinter Dir hast und nun mit Deiner Frau durchstehen musst, bist Du wohl "unser Lebenskünstler" in diesem Thread!
Man kann Dich nur bewundern! Schön, dass Du zu uns gefunden hast!!!!

Träume hab ich im Moment nicht - aber ich erlaube mir zu Wünschen, dass ich irgendwann wieder "normal" leben kann, mit den tagtäglichen Alltagssorgen, die jeder von uns wohl hat. Seit Oktober 2006 (Diagnose Lungenkrebs bei meinem Vater) stehe ich jeden Tag unter Höchstspannung und das ohne Unterbrechung. Seit Oktober 2006 hab ich mich jeden Tag mit dem Sterben beschäftigt und das bis heute. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft die Ärzte und auch ich dachten, dass meine Mom es diesmal nicht schafft. Die nervliche Anspannung und das Wissen um Ihren unheilbaren Zustand (nur eine Frage der Zeit) bringt einem ab und an fast um den Verstand. Alles dreht sich nur noch um diese verdammte Krankheit. Mein Leben, mein Denken, mein Handeln ist nur noch von dieser Krankheit erfüllt. Manchmal gelingt es mir für kurze Zeit aus diesem ewigen Kreislauf zu entfliehen, aber es ist nichts, wovon man wirklich zehren kann. Mein Körper und mein Geist haben sich schon lange zu Wort gemeldet und fordern unbedingt eine Auszeit, aber wer fragt schon nach mir! Ich muss und hab zu funktionieren .... also Augen zu und durch ... und hoffen, dass man noch Lebensfähig ist, wenn alles mal zu Ende ist. Ich weiss, es sind harte Worte, aber es ist noch so ein Gedanke, der mich jeden Tag umhüllt, nämlich das der Tag kommt, wo ich wieder vor diesem verdammten Grab stehen muss, an dem ich schon wegen meinem Paps stand. Dieses Wissen, dass meine Mama schon bald gehen muss und das sich alles wiederholt ...... es macht mich fast wahnsinnig ......

Ich versuche jeden Tag zu nehmen wie er kommt. Manchmal geht es besser, manchmal schlechter ... es ist wie Achterbahn fahren .....

Sag, hast Du ein Geheimrezept, wie man mit sowas umgehen soll? Gibt es eine bestimmte Wickeltechnik für das Paket, dass jeder von uns zu schleppen hat? Ich hab das Gefühl, es werden immer mehr Steine .... die Last wird immer schwerer ......

Liebe Grüße .... ich kann Deine Wünsche für mich nur 100 mal zurück geben!
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