AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom
Hallo topsecret,
die ganze Geschichte, die Du über Deinen Mann erzählst kommt mir leider sehr bekannt vor und meine Frau würde Dir sofort zustimmen. Auch ich hatte Rückblickend diesen Frust, den ich im Nachhinein aber als Hilflosigkeit bezeichnen würde. Als ich einen Spiegel haben wollte sagte meine Frau: „lass es sein“. Es wäre besser gewesen. Ich sah auch nicht besser aus, wie Dein Mann und der Schock war groß. Ich hoffe, dass Dein Mann den Krebs dauerhaft überstanden hat.
Hallo Atlan,
auch ich hatte keine Chemo und keine Bestrahlung. Wir hatten sehr ausführliche Gespräche mit den Ärzten und wir haben uns gemeinsam dagegen entschieden, mit allen Konsequenzen. Das Mundbodenkarzinom und ein Teil der Zunge ist 2007 radikal entfernt worden und eine Abdeckung vom Unterarm eingesetzt worden. Die Lymphknoten sind ebenfalls beidseitig entfernt worden. Einige Nachoperationen (die letzte diesen April) sind immer wieder notwendig gewesen. Ich glaube nicht, dass ich mit Chemo und Bestrahlung darum herumgekommen wäre.
Ich hatte heute meinen TÜV und muss, (selbstverständlich) nur zur Vorsorge noch ein CT der Lunge und des Kopfes-Halses machen lassen. Selbstverständlich bin ich als „ganzer“ Kerl überhaupt nicht beunruhigt. -MIR GEHT DER ARSCH AUF GRUNDEIS-. Dass wir Männer alles in uns hineinfressen und die Ängste mit schlechter Laune überspielen sehe ich anders. Ich sehe es meistens als eine übertriebene Fröhlichkeit an, die die Ängste überspielen soll. Warum? Ich versuche dadurch meine Frau zu schützen. Ich hoffe Du verstehst wie ich das meine.
Das Fatigue-Syndrom habe ich leider auch ohne Chemo und Bestrahlung.
Ich wünsche allen eine schöne Restwoche und hoffentlich besseres Wetter am Wochenende.
Boebi
Geändert von boebi (28.10.2010 um 01:44 Uhr)
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