Hallo Ihr,
vielen Dank für Eure lieben Worte!
Es ist so ein Auf und Ab mit dieser Krankheit! Heute bin ich wieder etwas "optimistischer". Zumindest wurde heute beim Thorax-CT erst mal nichts gefunden. Also auch kein Lungen-Rezidiv

Also kein Primärtumor, der noch fleißig strahlt. Andererseits scheinen ja trotzdem genügend Krebszellen im Körper unterwegs zu sein, um Metastasen zu bilden. Wer weiß, ob nicht wo anders auch noch welche kommen? Objektiv gesehen, weiß man, wenn erst mal Metas da sind, sieht es düster aus. Ist man jetzt selbst betroffen, macht man sich doch immer wieder Hoffnungen. Kaum macht man sich Hoffnungen, denkt man sich auch schon "alles unrealistisch". Man schwankt irgendwie immer zwischen Hoffnungsschimmer und totaler Verzweiflung.
Es soll jetzt bestrahlt werden. Man macht sich Hoffnungen. Ich habe Iressa und Tarceva ins Spiel gebracht, der Arzt zieht nicht, man ist wieder frustriert.
Da sind 4 Metas im Kopf, 3 wären evtl operabel, aber ausgerechnet die "wichtigste" nicht. Jetzt hoffe ich auf die Bestrahlung!
Dann habe ich mich ordentlich geärgert. Ich bin immer davon ausgegangen, daß bei den 3-monatlichen Kontrollen selbstverständlich auch der Kopf kontrolliert wurde. Aber NEIN

Das habe ich heute mal angesprochen und daß ich das nicht verstehe. Antwort: das machen wir nur, wenn Symptome auftreten, denn an der Kosequenz ändert es ja eh nichts, wann da was gefunden wird



Warum heißt es denn dann Nachsorge oder Kontrolle??? Außerdem ist es für mich durchaus ein Unterschied, ob eine inoperable Meta erst mit einer Größe von 2x3cm aufgrund neurologischer Ausfälle gefunden wird oder vielleicht schon, wenn sie nur einen Bruchteil so groß ist. Das kann doch wohl nicht sein
@ Morgana: Die Geschichte mit meinem Vater ist länger...

Kurzfassung: anderer Kulturkreis - eh schon schwierig. Kombination: Arzt i.R. - Hypochonder. Ignoranter Egozentriker: andere simulieren alle nur und haben nichts schlimmes (auch nicht, wenn sie Krebs haben), er ist ja viel kränker (akute und chronische Faulheit und Gemeinheit). Streitsüchtiger Familien-Terrorist. Nur weil er ab und zu mal über die Arbeitsplatte in der Küche wischt, bläst er sich auf, wie der personifizierte Hausmann, sobald meine Mutter irgendwo einen Reiskrümel verliert. Und das wo er seit über 30 Jahren überall seinen Dreck fallen läßt, wo er geht und steht. Mr. Wichtig. Und das muß doch gerade in dieser Situation wirklich nicht sein!
Die Sache mit "das Leben ist eine Strafe" war nur so halbernst gemeint. Ich kenne 2 Leute, die Nahtoderfahrungen hatten und danach ziemlich sauer waren, daß sie zurückgeholt wurden, weil es dort so schön gewesen sei. Außerdem habe ich in den letzten Jahren einige Leute gehen sehen, bei denen die Zeit eigentlich wirklich noch nicht abgelaufen war: Jugendliche durch Unfälle, junge Mütter wegen Krebs. Also Fälle, bei denen sich die Frage nach dem "warum?" und dem "Sinn" wirklich nicht so einfach erklären läßt. Und dann kann man sich eben manchmal schon vorstellen, daß das Leben vielleicht nur so eine Art Probe/Test ist und wenn man das bestanden hat, darf man "ins Paradies". Ach, ich weiß doch auch nicht...
So, jetzt muß ich mal ins Bett! Ich wünsche Euch allen noch einen schönen Abend und wenig Sorgen!
Alles Gute, Akelei