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Alt 23.11.2010, 00:24
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Marita P. Marita P. ist offline
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Standard AW: Erste,zweite bald dritte Lungenoperation.

Hallo Ihr Lieben,

das war heute ein Tag. Heute sollte ich ganz früh losfahren um zu Ute's Trauerfeuer und Urnenbestattung zu fahren.
Mein Mann und ich waren startklar, da kommt die Schwester von meiner Mutti runter und sagt, ich glaube Ihre Mutter ist tot. Ich habe mich sofort ausgezogen, und bin noch oben. Meine Mutti ist also nachts ruhig eingeschlafen.
Sie war noch ganz warm, also konnte es ja noch nicht lange her sein.
Ich rief sofort meine Schwester an und sagte, dass ich nicht auf Ute's Beerdigung gehe. Sie sagte dann gleich, sie kommt rüber und ich soll auf jeden Fall auf die Beerdigung fahren. Nachdem ich dann noch den Arzt informiert habe, dieser sagte mir, dass er erst nach 12 Uhr zur Leichenschau kommt.
Wir fuhren dann in einem Affentempo los. Leider war überall Stau, sodass wir dann 15 Min. zu spät kamen. Während der Autofahrt machte ich mir Vorwürfe, weil keiner in der Nacht bei meiner Mutti war. Das letzte Mal war ich um 23/30 bei ihr. Aber man konnte ja nicht wissen wann sie einschläft.

Ich dachte noch an den vergangenen Tag.
7/30 Uhr weckte mich die Schwester ob ich oihr helfen kann, der Stomabeutel ist geplatzt. Das ganze Bett war voll. Wir brachten Mutti ins Bad um sie zu baden, ich machte inzwischen das ganze Bett frisch. Stellte gleich die Waschmaschine an.
Nachdem Frühstück stellte ich Mutti noch zwei Schnabelbecher mit Kaffee und Wasser hin. Nach etwa 2 Stunden war alles im Bett verschüttet. Ich zog das Bett wieder ab, die Daunendecke musste auch mit in die Wäsche. Nach dem Mittagessen passierte es nochmal, dass Mutti alles im Bett verschüttete. Es war kein schöner Sonntag. Beim Abendessen war sie sehr durcheinander, wischte sich mit dem Brot ständig den Mund ab. Sie kapierte nicht, dass sie es essen sollte. Auch beim Zähne putzen war alles ganz anders. Sie spülte den Mund nicht mehr aus, sie schluckte die Odollösung.
Als ich ihr die Zähne wieder reinmachen wollte machte sie keinen Mund auf. Sie kapierte es einfach nicht. Was war denn nur passiert. Es muss irgend was in ihrem Hirn passiert sein. Als ich gegen 23 Uhr ihr den Griesbrei füttern wollte schlief sie nur noch.Ich sagte bei jedem Löffel " Mutti du musst essen, sonst kommst Du in Unterzucker". So schaffte ich es, dass sie den Brei aß.

Als ich nach der Trauerfeier wieder heim kam, kam kurz danach der Arzt. Gegen 3 Uhr wurde Mutti dann abgeholt. Ich war den ganzen Tag irgendwie weggetreten, aber als sie dann abgeholt wurde, da war ich fürchterlich traurig. Ich weinte, und dachte daran, dass ich von meinen 62 Jahren - 58Jahre mit meiner Mutti in einem Haus, Wohnung oder Lager gelebt habe.
Heute Abend fehlt mir schon was da ich nicht mehr nach ihr schauen kann.

Es ist auf jeden Fall für meine Mutti und auch für uns alle eine Erlösung.
Ich bin so froh, dass ich sie nicht in ein Altenheim geben musste.
Nun werde ich ja ganz viel Zeit für mich haben, um mich auch etwas mehr zu schonen.

Nun noch ein paar Worte von der Trauerfeier von Ute. Es war eine sehr schöne Feier, mit etwa 100 Personen. Die Rednerin hielt eine sehr schöne Rede und erzählte viel aus Utes Leben. Am Grab sprach sie auch noch. Sie machte alles sehr feierlich. Habe schon andere Prediger erlebt.
Nach dem Trauermal fuhren wir dann wieder nach Hause.

Die Brüder mit Frauen, und der Neffe von Ute kamen dann noch zu uns zum Kaffee, und gingen dann zu unserem Steinmetz (der den Stein spendet), um alles zu besprechen und bestellen.

Morgen muss ich nach Großhadern zum CT.

Ich wünsche Euch alle einen schönen Tag.
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