AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen
Hallo zusammen,
ich bin noch stationär. Heute bekomme ich die vierte Ganhirnbestrahlung. Wahrscheinlich wird heute die Chemo von Topotecan auf ACO umgestellt, Topo scheint zu langsam zu sein. Bilirubin steigt und steigt... Außerdem hat Samsca sich zusätzlich leberschädigend erwiesen und musste reduziert werden. Natrium bleibt jetzt aber auf 128 mm/l stabil, das reicht. Immer, wenn ich meine, ich sei über den Berg, tut sich wieder eine neue Gefahrenquelle auf. Gegen starke Schmerzen (Verdacht auf aktive Knochenmetastase) bekam ich ja die "glückliche Pille". Schnell entspannte sich der Schmerz, nur ein leichtes warmes Druckgefühl blieb zurück. Und ich hatte eine "Prise Sonnenschein im Blut". Schönes Gefühl. Ich sollte die Tablette jetzt täglich bekommen. Das war mir aber zuviel. Nur bei absluten Bedarf. Irgendwie ist ja dieses "schöne Gefühl" verlogen. Ich spüre mich selbst nicht mehr ausreichend, ich bin irgendwie abgeschnitten vom Geschehen in meinem Körper. Und als ich gestern morgen aufwachte ohne Schmerzen im Rücken, war mir klar, jetzt nicht. So kann ich auch normal mit echtem Körpergefühl leben, da weiß ich, wo ich dran bin. Die "Pille" ist wirklich nur etwas für die letzte Phase, wenn es um rein palliatives Handeln geht. Aber dazu habe ich noch viel zu viel Antrieb, um nochmal für begrenzte Zeit wieder auf die Beine zu bekommen.
Mein größtes Problem, - Ihr werdet lachen - ist seit Tagen eine schmerzhaft drückende Obstipation von den ständigen Anti-Emetica. Ich laufe inzwischen mit offener Hose herum. Klistier, Zäpfchen, Movicol und wie das ganze Kram heißt, bringen nur vorübergehende Teilerfolge. Und so ein "richtiges Geschoss", was mal den Darm und den Bauch komplett ausräumt, will mir keiner geben wegen der Gefahr drohenden schwerwiegenden Elektrolytverlusts - ich bin ja da auch gefährdet. Eine sch...-Zwickmühle.
Beste Grüße
Ecki
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