Hallo Ihr Lieben,
bin schon seit einigen Wochen stille Mitleserin bezüglich Eures Chemo-Tagebuch Threads.
Vielleicht komme ich kurz zu meiner Geschichte.
Bin 28 Jahre alt, habe mir vor zwei Jahren (nachdem ich BRCA2-Gendefekt habe und bereits vor 2 Jahren ein DCIS hatte) vorsorglich beide Brüste samt Brustwarzen usw. entfernen lassen und einen Aufbau mit Expander/Silikon machen lassen. War super zufrieden damit und konnte wirklich seitdem total unbeschwert Leben (hatte schon immer eine höllische Angst vor Brustkrebs, meine Mama ist daran gestorben als ich 13 war). 2010 sollte leider wieder alles anders werden. Hatte einen Knubbel unterhalb der Achsel des rechten Armes festgestellt. Hab den auch kontrollieren lassen, es wurde vermutet, dass es ein eingewachsener Faden ist (Ultraschall zeigte auch nichts auffälliges). Bei meiner Kontrolle im Oktober 2010 sagte dann mein Arzt, er habe das Gefühl, dass der Knubbel ein klein wenig größer geworden ist und dass wir ihn sicherheitshalber entfernen. Gesagt getan, Knubbel wurde entfernt, einige Tage später das Ergebnis bösartig. Wobei sich die Ärzte nicht einig sind, ob es sich um einen befallenen Lymphknoten handelt oder ob es eine verbliebene Brustdrüse ist, wo sich der Bösewicht eingenistet hat. Befallener Lymphknoten kann eigentlich nicht sein, da ich noch nie Krebs hatte, lediglich ein DCIS, welches nicht streuen kann. Also letztendlich habe ich keine Ahnung, was es wirklich ist.

Als nächstes wurden mir 28 Lymphknoten aus der rechten Achsel entfernt. KEINER war befallen, außerdem wurde noch mal beim Knubbel mit genügend Sicherheitsabstand entfernt, wo auch nichts mehr gefunden wurde. Ach ja, Knochenszintigramm nichts gefunden, bei Oberbauchsono auch nichts also keine Metastasen. Erst mal riesengroße Freude.
Wobei das alles für mich zu verstehen, nicht ganz einfach ist. Schließlich habe ich mir vor zwei Jahren mit 26 Jahren meine Brüste entfernen lassen mit Haut, Brustwarze, alles was dazu gehört eben, damit so ein Scheiß nicht mehr kommt und jetzt das, wo gerade bei vorsorglicher Mastektomie ein Restrisiko nochmals zu erkranken von 1 bis 2 % verbleibt. Super da bin ich wohl wieder mal dabei.
Sicherheitshalber meinte der Doc Chemo (3 x FEC und 3 x Taxol o.ä.) und Antihormontherapie (da Tumor hormonpositiv war).So weit ich jetzt ohne Befund sagen kann wie gesagt kein Lymphknoten befallen, G 2 und kein großer Streufaktor und das H2-neu Dings glaub ich hab ich nicht.
So jetzt reichts aber zur Geschichte.
Hoffe, Ihr nehmt mich ganz lieb auf, am nächsten Mittwoch habe ich Termin bei meinem Arzt und dann möchte ich so schnell wie möglich mit der Chemo anfangen.
Chemo hoffe ich, schaff ich schon irgendwie, ist ja absehbar, außerdem macht Ihr mir alle so viel Mut, dass es einem nicht die ganze Zeit besch... geht, sondern es sich nur auf einige Tage pro Zyklus begrenzt. Geh da jetzt ganz positiv an die Sache ran, hilft ja nichts.
Aber mit der AHT hab ich mich noch nicht so ganz abgefunden (brauche ich die wirklich, schließlich ist bei mir kein Gewebe mehr in der Brust, wo wieder ein Rezidiv kommen könnte, Chemo kann ich ja noch verstehen, wegen evtl. abgeschwemmter Krebszellen). AHT heißt ja 5 Jahre keine Kinder und ich habe noch keine Kinder. Wollte nicht mehr so lange warten mit Kindern und wer weiß, was dann wieder kommt. Außerdem sind 5 Jahre echt keine absehbare Zeit für mich eine schreckliche Vorstellung.
Ganz liebe Grüße an alle und ich hoffe, dass ich jetzt nicht zu viel geschrieben hab.
Kuss Claudi