AW: Hinterblieben, nur wo?
"Schade", denkt er noch, "ich hätte mich gerne noch bedankt." schliesst nun endgültig erschöpft die Augen und schläft ein. Nicht lange. Denn plötzlich sieht er sich von Feuer umgeben. Sturm peitscht ihm den Hagel waagerecht ins Gesicht. Panik erfasst ihn. Menschen kommen von überall, versuchen zu helfen. Verzweifelt kämpfen sie gegen die Urgewalt und können letztendlich doch nichts tun. Am Ende ist alles zerstört, verbrannt, tot ............. schweissgebadet wacht er auf. Tränen laufen über sein Gesicht. Verzweiflung, Angst und Trauer. Sein Leben ist zerstört. Nicht nur seins. Es tut ihm körperlich weh, wenn er an die glücklichen Zeiten zurück denkt. An die zerbrochenen Träume......
Sein Blick fällt auf den Felsen gegenüber. Dort hängen seine Kleider. Sie erinnern ihn, dass es nicht nur ein Traum war. Nicht gestern, nicht vorgestern, sondern die Wirklichkeit. Mechanisch steht er auf, die Kleider sind trocken, und zieht sie wieder an. Er schaut zum Fluss zurück, sieht die Furt und erinnert sich. Seine Knochen schmerzen, sein Körper ist voller blauer Flecken und Abschürfungen. Kaum noch Kraft zum Stehen.
Er setzt sich wieder an den Felsen, wickelt sich zusätzlich in die Decke ein. Es ist kalt. "Wo soll ich hin? Wirklich da hoch? Schaff ich das?" ............. "Ich will nicht! Ich will zurück. Dahin, wo ich herkomme. Will weitermachen, was wir begonnen hatten. So, wie es vorher war. Ich will, dass es wieder so ist!" Lange sitzt er kraftlos da, den Kopf auf den Knien. "WARUM?" hämmert es durch seinen Kopf "WARUM?"
Klein und schutzlos sitzt der Mensch immer noch am Felsen. Unfähig sich zu bewegen, alles tut weh. "Was war das?" Erschreckt hebt er den Kopf, schaut in die Dunkelheit. Ein Geräusch zwischen den Felsen. Er schliesst die Augen, lauscht angestrengt in die Nacht. "Ist da wer?" Nichts. Sein Körper ist angespannt, bereit aufzuspringen. "Ist da wer?" ruft er nochmal. Wieder keine Antwort. "IST DA WER?" schreit er in die Nacht. Sein Rufen verhallt ........ entäuscht sinkt er zurück. "Wer soll das auch sein. Ich bin alleine. Niemand ist hier. Nur ich ...... alleine." Absolute Stille. Das Rauschen des Flusses wird zu einem unerträglichen Getöse in seinen Ohren. Eintönig, kein Anfang und kein Ende ..... bis er müde und verzweifelt einschläft.
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